Allrounder für Ramm- oder Rütteleinsätze

Rüttler, Hammer oder Bohrantrieb können durch ein hydraulisches Schnellwechselsystem einfach getauscht werden. Ein leistungsstarker 450-Kilowatt-Motor soll für die nötige Kapazität bei allen Einsätzen sorgen. Das LRB 19 soll im Bereich Spezialtiefbau vielseitig eingesetzt werden können: Für Ramm- oder Rütteleinsätze wird der Allrounder mit dem Hammer H 6 oder den Rüttlern LV 23 und LV 23 F, jeweils von Liebherr, ausgerüstet. Bohren mit Kellyausrüstung, Doppelbohrkopf, Vollverdrängerwerkzeug und Endlosschnecke oder Bodenmischen sind weitere Anwendungsgebiete. Der Name LRB 19 spiegelt laut Hersteller den maximalen Verfahrweg des Schlittens wider: Das sind 19 m.

Die verschiedenen Anbaugeräte sollen durch das hydraulische Schnellwechselsystem einfach getauscht werden können – ohne Werkzeug und ohne, dass der Fahrer die Kabine verlassen muss. Alle hydraulischen, mechanischen und elektrischen Verbindungen werden automatisch gekoppelt. Dadurch verkürze sich die Rüstzeit deutlich und Fehler beim Anschluss werden vermieden. Durch eine verbesserte Schlauchführung wird der Arbeitsablauf zusätzlich optimiert. Ein neuer Schlauchschlitten soll dafür sorgen, dass es im Einsatz keine störenden Schläuche mehr gibt, was besonders das Einbringen von Spundwänden wesentlich vereinfache. Bei Bohrverfahren kann durch die optionale Ziehvorrichtung die Rückzugskraft des LRB 19 um 110 kN erhöht werden, heißt es seitens des Herstellers.

Das neue Ramm- und Bohrgerät punkte mit einem leistungsstarken 450-Kilowatt-Dieselmotor, dem Bohrantrieb BAT 180.1 mit 180 kNm maximalem Drehmoment sowie einem niedrigen Transportgewicht von 48,2 t inklusive 8 t Ballast und Hilfswinde. Das kompakte Design ermöglicht den Transport in einem Stück mit Rüttler am Gerät, was das unkomplizierte Umsetzen zwischen Baustellen und damit einen flexiblen Einsatz ermöglicht, so der Hersteller. Die Funkfernsteuerung erleichtere den Verladeprozess beim Transport und den Aufbau des Gerätes.

Das LRB 19 besitzt ein Selbstmontage-system für den Ballast. Dieser kann durch den Mäkler des LRB 19 einfach angehoben werden. Dadurch wird kein zusätzlicher Kran für den Aufbau benötigt, versichert Liebherr. Das Rundumpodest mit Geländer am Oberwagen sorge für eine gute Zugänglichkeit sowie für Sicherheit während der Wartungsarbeiten oder Inspektionen am Gerät. Die optimierte Anordnung der LED-Scheinwerfer sorgt auch in der Nacht für bestmögliche Sicht im Arbeitsbereich.

Für das LRB 19 sind alle bekannten Liebherr-Assistenzsysteme für Spezialtiefbauanwendungen erhältlich. Das Positionierungssystem LIPOS unterstützt den Bediener mit neuester Satellitentechnologie bei der exakten Ausrichtung der Anbauwerkzeuge bei Bohr- oder Rammverfahren. Durch den Bohrassistenten soll beim Endlosschneckenbohren der Betoniervorgang automatisiert werden. Die zuvor eingestellten Parameter werden von der Gerätesteuerung umgesetzt, können bei Bedarf aber auch während des Bohrvorganges angepasst werden. Auch der Rüttelstopfprozess läuft dank dem Vibro-Assistenten automatisiert ab, versichern die Entwickler.

Die Arbeitsbereichseinschränkung soll den Fahrer dabei unterstützen, den Drehbereich, die Ausladung oder die Gerätehöhe (Höhenverstellung) zu überwachen. Sobald er das Gerät in den zuvor eingestellten gesperrten Bereich bewegen will, stoppe es automatisch und verhindere so mögliche Kollisionen.

Weitere Assistenzsysteme wie die Bodendruckanzeige oder der Eco-Silent-Mode sollen die Effizienz der Maschine sowie den Komfort des Bedieners steigern. Alle Assistenzsysteme tragen, so der Hersteller, zur Zeitersparnis, einer höheren Verfügbarkeit der Maschine und deutlich mehr Sicherheit im Einsatz bei. Das neu konzipierte Ramm- und Bohrgerät LRB 19 überzeuge durch Präzision, hohe Leistungsfähigkeit und lange Lebensdauer.