Ausbau der A9

Asphalteinbau auf höchstem Niveau gefordert

Der Asphaltfertiger AFT 700-3 von Ammann asphaltiert die Gesamtbreite von 7,3 m in einem Zug.Foto: Ammann

Siders/Schweiz (ABZ). – Im Auftrag des Kanton Wallis baut die Imboden Ulrich AG derzeit den rund 32 km langen Streckenabschnitt der A9 zwischen Siders und Brig.

Eine sensible Linienführung ist darauf ausgerichtet, die Verkehrswege im engen Rhonetal so effizient wie möglich zu bündeln. Entsprechend verlaufen rund 50 % der Autobahnstrecke im Oberwallis unterirdisch. Dadurch wird das Landschaftsbild für den Tourismus erhalten. Bei den anspruchsvollen Belagsarbeiten unterstützen ein AFT700-3 Straßenfertiger, ARP 95 Tandem- und AP240 Gummiradwalzen, sowie eine Asphaltmischanlage von Ammann.

Der Bergkanton Wallis besitzt nur eine Hauptverkehrsader. Den Ausbau dieser Straße zu realisieren, ohne das Kanton vom Rest der Schweiz zu isolieren, ist schwierig und wird seit Jahrzehnten diskutiert. Der Bau der neuen A9 umgeht das Problem und verbindet die Region mit dem schweizerischen Nationalstraßennetz.

Die Baustelle ist insgesamt 31,8 km lang und mit vielen Herausforderungen gespickt. So führen zwei durch eine Brücke verbundene Tunnel die Autofahrer auf einer Strecke von rund 7 km Länge direkt durch die Berge. Der Verkehr darf hier so wenig wie möglich beeinträchtigt werden oder womöglich ins Stocken geraten. Entsprechend müssen die Intervalle für Arbeiten an der Deckschicht so groß wie möglich sein. Außerdem ist die Beanspruchung des Belags wegen des hohen Verkehrsaufkommens immens. Und die Schweizer Behörden stellen europaweit die höchsten Ansprüche an die Asphaltqualität in Autobahnunterführungen.

Dies erfordert eine überdurchschnittlich hohe Qualität des Asphalteinbaus. Für die Deckschicht wird ein besonderer Asphaltmix mit PMB (Polymer Modified Bitumen) verwendet, der durch eine hohe Beständigkeit überzeugt. Eine optimale Verdichtungsleistung ist außerdem wichtig, damit Öl, das Fahrzeuge verlieren, nicht in den Untergrund gelangt, sondern schnell in ein entsprechendes Abwassersystem der Tunnel abgeleitet werden kann. Aber die Tunnel haben noch weitere Tücken für die Imboden Ulrich AG in petto. Aufgrund der hohen Temperaturen, die beim Asphalteinbau entstehen, entweicht im Tunnel Dampf, den eine Lüftung hinausbläst. Da der Wind im Wallis gerne dreht, muss das Lüftungssystem immer wieder neu ausgerichtet werden. Ein Vorgang, der zeitaufwändig ist, die Temperatur des Belags reduziert und damit die Verdichtungsleistung beeinträchtigen kann. Hier benötigt es eine eingespielte Mannschaft und gut aufeinander abgestimmten Maschinen: von der Asphaltmischanlage über den Straßenfertiger bis hin zu den Walzen.

In unmittelbarer Nähe der Tunnel betreibt die Imboden Ulrich AG mit Sitz in Visp seit mehreren Jahren eine fest installierte Ammann-Asphaltmischanlage. Diese stellt für diverse Projekte im Wallis den Asphalt her und verfügt über ausreichende Kapazität, um ein Mammutunterfangen wie den Ausbau der A9 zuverlässig zu versorgen. Die Nähe zur Baustelle ist ideal. Lkw benötigen nur wenige Minuten, um das Mischgut zum Fertiger zu transportieren. Mit ihrem Output muss sich die Anlage stets gut am aktuellen Bedarf des Asphaltfertigers orientieren. Schließlich ist der AFT 700-3 von Ammann das "Herz" und damit der Taktgeber des gesamten Einbauprozesses. Rund 180 Grad heiß ist der Asphalt, der vom Lkw in den Fertiger gekippt wird. Er muss so schnell wie möglich und bei gleichbleibender Temperatur verarbeitet werden. Die Temperatur darf unter keinen Umständen unter 70 Grad fallen, denn das würde die Verdichtung unmöglich machen. Die Fahrbahn kann auf diese Weise in ihrer Gesamtbreite von 7,3 m in einem Zug asphaltiert werden. Ein großer Vorteil.

Der Mannschaft wird bei einem derartigen Szenario ein Höchstmaß an Präzision und Produktivität abverlangt, um die Arbeit im geforderten Zeitraum zu stemmen. Da kann zum einen die Höhe des Tunnels das Kippen des Lkw behindern. Zum anderen erfordert die genaue Abfolge der Walzen ein gut eingespieltes Team mit der notwendigen Expertise.

Um den frischen Belag zu verdichten, kommen direkt hinter dem Fertiger eine AR-95-Tandemwalze mit ACE-Technologie und eine Gummiradwalze vom Typ AP240 zum Einsatz. Letztere hat ein höheres statisches Gewicht als die Tandemwalze und erzeugt durch die Pneumatik einen Kneteffekt, der die Verdichtungsleistung erhöht.

Die ACE-Technologie von Ammann ist ein wichtiges Tool im gesamten Prozess. Diese eingebaute automatische Verdichtungskontrolle zeigt dem Maschinenführer den Verdichtungsgrad während seiner Arbeit an. Er vermeidet damit unnötige Überfahrten und hat die direkte Kontrolle. Letztendlich spart das nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch Kraftstoff und vermeidet teure Nacharbeiten.

Für die finale Deckschicht sind ARP 95 schemelgelenkte Tandemwalzen von Ammann im Einsatz. Durch die Vibration der Walzen wird die Oberfläche des Belags optimal eingeebnet. Um auch die Straßenkanten effizient zu verdichten finalisieren zwei APF-Rüttelplatten von Ammann den Prozess durch. Durch das Ineinandergreifen der Maschinen und die hohe und auch gesicherte Qualität der Verdichtungsleistung werden alle Auflagen der Schweizer Behörden erfüllt.

Inzwischen sind die Beton- und Belagsarbeiten fast vollendet. Die Maschinen haben ihre gewichtige Rolle gespielt, um das Projekt im geplanten Zeitraum und innerhalb der geforderten Qualitätsziele zu verwirklichen. Der Ausbau der A9 unterstreicht die seit vielen Jahren erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Imboden Ulrich AG und Ammann. Läuft alles nach Plan, können 2022 die Tunnel befahren werden.

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