Bredenoord

Batteriespeicher lässt Container schweben

Die zukunftweisende Demostrecke liegt im Herzen des Hamburger Hafens. Foto: Bredenoord

Durch das elektromagnetische Schwebesystem der Firmengruppe Max Bögl können nach Angaben der Verantwortlichen nicht nur der Verschleiß an Fahrzeugen minimiert, sondern auch die Infrastrukturen im Hafen erheblich entlastet werden – nachhaltig, leise und effizient. Faktoren, die demnach auch auf den leistungsstarken Batteriespeicher von Bredenoord zutreffen, welcher die 120 m lange Demonstrationsstrecke sicher mit Energie versorgte.

Das vom Bundesverkehrsministerium geförderte Projekt wurde innerhalb von nur sechs Monaten umgesetzt. Das ursprünglich für den Personennahverkehr von Max Bögl eigens entwickelte System laut eigenen Angaben in kürzester Zeit auf den Containertransport adaptiert.

 

Mit der temporären Demonstrationsstrecke auf dem Gelände des Cruise Center Steinwerder in Hamburg konnte der vollautomatisierte Umschlag vom straßengebundenen Verkehr auf das Transport System Bögl (TSB) inklusive Weichenstellung und Spurenwechsel präsentiert werden. Zudem wurde mittels einer Machbarkeitsstudie die Basis für Realanwendungen der Technologie im Logistikbereich gelegt, teilt die Unternehmensgruppe mit.

 

In Zukunft können demzufolge Container mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h und Taktfolgezeiten von 20 Sekunden transportiert werden. Durch den fehlenden physischen Kontakt zwischen Fahrbahn und Fahrzeug kann das Transportsystem sehr leise betrieben und somit auch in direkter Nähe zu bebauten Gebieten angesiedelt werden.

 

Die Verlagerung des Lkw Verkehrs aus dem Hafengebiet ins Hinterland führt zur Entlastung der Infrastrukturen im Hafen und einem effizienteren Transport der Container aus betriebs- wie auch volkswirtschaftlicher Sicht. Auch die Kombination von Personenzug und Cargo Fahrzeug im Wechselbetrieb ist möglich.

"Mit dem Batteriespeicher von Bredenoord kann unser TSB System nachhaltig mit Energie versorgt und auch hohe dynamische Lasten problemlos abgedeckt werden," erklärt Christian Wolfrum, Forschungs- und Entwicklungsingenieur Firmengruppe Max Bögl.

Im Herzen des Hamburger Hafens war weder eine ausreichende Elektro-Infrastruktur noch der speziell für das TSB System benötigte Elektro-Anschluss vorhanden. Eine mobile Energielösung war laut Unternehmen notwendig. Die Herausforderung: Hohe dynamische Lasten bis 500 kW, die kurzzeitig entstehen, wenn das Fahrzeug sein hohes Beschleunigungsvermögen voll ausschöpft, mussten abgefangen werden.

 

Mit dem mobilen Batteriespeicher von Bredenoord, der Battery Box, ist dies laut Hersteller problemlos möglich. Der Grund liegt im sogenannten One-Step-Load: Mobile Stromaggregate können aus dem Stand heraus maximal 40 % Leistung erbringen, die Battery Box liefert von Beginn an 100 %. Zum Vergleich: Ohne Batteriespeicher wären zum Abfangen der hohen Lasten insgesamt 4 x 300 kVA Stromaggregate notwendig, in Kombination mit der Battery Box ist lediglich ein einzelnes 300 kVA Aggregat erforderlich, erklärt Bredenoord.

 

Zum Betrieb der 120 m langen Strecke war eine Spannung von 750 Volt DC (Gleichstrom) erforderlich. Die von der Battery Box ausgehenden 400 Volt mussten demzufolge auf die Bahn typische Spannung hochtransformiert werden. Dies geschah mithilfe einer mobilen Trafostation, welche von Bredenoords langjährigem Partner Omexom bereitgestellt und an den Batteriespeicher angeschlossen wurde. Neben der Battery Box stellte Bredenoord eigenen Angaben zufolge ein 300 kVA Stromaggregat zur Verfügung, welches sich mittels Powermanagement-System bei niedrigem Akkustand der Batterie (30 %) automatisch synchron hinzu- und bei vollem Akkustand (95 %) automatisch wieder abschaltete. Demnach lief das Aggregat nur wenige Stunden auf voller Leistung, konnte effizient genutzt und CO2-Emissionen eingespart werden.

Max Bögl legt mit dem TSB Cargo System, bestehend aus Fahrweg, Fahrzeugen sowie fahrerloser Betriebstechnik den Grundstein für die Infrastruktur der Zukunft, betont die Firmengruppe. Betriebskosten könnten erheblich gesenkt sowie Lärm und Feinstaubemissionen deutlich reduziert werden. Bredenoord schlage denselben Weg ein und befinde sich mitten in der Erweiterung seiner Batterieflotte – für eine nachhaltige, leise und effiziente Energieversorgung. Auch die Rekuperation ist ein wichtiges Thema, welches sich Max Bögl gemeinsam mit Bredenoord in Zukunft annehmen wird, erklären die Verantwortlichen.

Wer mehr über Batteriespeicher und deren Anwendung auf Baustellen erfahren möchte, ist am Bredenoord-Stand auf der bauma willkommen – im Freigelände Standnummer FN.1109/3.