Einsatz unter erschwerten Bedingungen

Bis zu 400 Tonnen schwere Kokstrommel-Bauteile gehoben

Der CC 8800-1 wurde mit Boom Booster in der Superlift-Konfiguration BSWSL mit 66-Meter-Hauptausleger plus 48-Meter-Verlängerung sowie 295 t Gegengewicht am Oberwagen gerüstet.Foto: Demag

Nizhniy Novgorod/Russland (ABZ). – Schwere Hübe erfordern schweres Gerät. Deshalb entschied sich der russische Krandienstleister M-Kran, für den Hub von Schwerlast-Bauteilen für vier Kokstrommeln seinen neuen Demag-CC-8800-Raupenkran einzusetzen. Ort des Geschehens war die Öl-Raffinerie Kstovo bei Nizhniy Novgorod 450 km östlich von Moskau im Februar und März 2020.

Die Wahl des Unternehmens fiel bei diesem Einsatz nicht zuletzt auf den Demag-CC-8800-1-Raupenkran wegen dessen enormer Leistungsfähigkeit und seiner hohen Zuverlässigkeit. "Außerdem weiß man in Russland die langen Erfahrungen von Demag im Kranbau sehr zu schätzen", erklärt M-Kran-Eigentümer Ivan Mardar. Der fabrikneue CC 8800-1 – derzeit größter Kran im Besitz eines russischen Unternehmens – soll dauerhaft im Land eingesetzt werden. Demag lieferte den Kran direkt aus seinem Zweibrücker Werk zur Baustelle nach Russland. Für die Bewältigung dieser Aufgabe wurden insgesamt rund 80 Lkw-Transporte und drei Wochen Zeit benötigt. Die Logistik erwies sich allerdings als eine Herausforderung der besonderen Art: Um auf die Baustelle zu gelangen, benötigte M-Kran Genehmigungen für die Lkw-Transporte großer Kranbauteile: "Das erschwerte unsere Arbeit natürlich nicht unerheblich", berichtet Mardar.

Weitere drei Wochen benötigte man, um den Kran dann vor Ort unter winterlichen Wetterbedingungen auf der Baustelle zu montieren. Auch wenn der diesjährige Winter für russische Verhältnisse recht mild war, so wurden Transport und Rüstarbeiten dennoch von den kalten Temperaturen beeinträchtigt. Beim Aufbau mithilfe eines 350-Tonnen-Raupenkrans unterstützten zwei Demag-Service-Techniker aus Deutschland die zeitweise vier bis fünf M-Kran-Monteure, die sich von der Konstruktion des Krans positiv überrascht zeigten: "Der CC 8800-1 ist extrem transportfreundlich konstruiert und für einen Kran dieser Größenordnung erstaunlich einfach und schnell aufzubauen", lautete die einhellige Meinung. Das einzige Hindernis, mit dem das Team neben den winterlichen Wetterbedingungen zu kämpfen hatte, war die Baustelle selbst – enge Platzverhältnisse, zahlreiche Gebäude und große Mengen an Baumaterial verlangten den Monteuren einiges ab.

Der CC 8800-1 wurde mit Boom Booster in der Superlift-Konfiguration BSWSL mit 66-Meter-Hauptausleger plus 48-Meter-Verlängerung sowie 295 t Gegengewicht am Oberwagen gerüstet. Die Hübe wurden dann mit zusätzlichem Superlift-Gegengewicht von bis zu 520 t durchgeführt. Das Boom-Booster-Kit erhöht Herstellerangaben zufolge die Steifigkeit des Hauptauslegers und steigere so die ohnehin hohe Tragfähigkeit des CC 8800-1 noch einmal um bis zu 90 % in einigen Konfigurationen – damit sei der CC 8800-1 anderen Kranen in der Leistungsklasse bis 2000 t überlegen, teil Demag mit. Das mache den Boom Booster zur idealen Lösung bei Schwerlasthüben wie beispielsweise in Öl-Raffinerien oder großen Infrastruktur-Projekten. Das Boom-Booster-Kit kann entweder direkt mit einem neuen Kran bestellt werden oder für bereits ausgelieferte Krane als Retrofit-Kit nachgerüstet werden.

Mit dem Boom Booster und der Unterstützung eines Hilfskrans war der CC 8800-1 in der Lage, alle anstehenden Hübe sicher zu bewältigen. Zu den schwersten Lasten zählten sechs stählerne Tragkonstruktionen für die Kokstrommeln mit Gewichten von 200 bis 400 t. Die Trommeln selbst brachten rund 200 t auf die Waage. Daneben mussten noch verschiedene andere Bau- und Montageteile von geringerem Gewicht gehoben werden. Da einige der Komponenten zu große Abmessungen für einen Straßentransport hatten, wurden sie in Einzelteilen auf der Baustelle angeliefert und dort am Boden hubfertig vormontiert. Die Hübe der vier Kokstrommeln liefen im Prinzip nach dem gleichen Schema ab, wobei die ersten drei Lasten auf eine Höhe von 65 m gebracht werden mussten und die letzte auf 88 m. Hierbei konnte sich der Demag CC 8800-1 von seiner besten Seite zeigen: "Wir waren erstaunt, wie manövrierfähig und einfach zu bedienen dieser Kran trotz seiner gewaltigen Größe ist. Alle Hübe ließen sich extrem schnell und sicher mit ihm durchführen, und auch der Generalunternehmer äußerte seine Zufriedenheit mit dem Demag CC 8800-1 und der Zusammenarbeit mit M-Kran – das hören wir natürlich gern", zeigt sich Geschäftsführer Alexander Naumov beeindruckt von dem Arbeitsgerät.

Insgesamt verblieb der CC 8800-1 wie geplant einen Monat auf der Baustelle, sodass dieses anspruchsvolle Projekt termingerecht und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen wurde. "Das haben wir nicht zuletzt der hervorragenden Werksunterstützung durch Demag zu verdanken. Sie war für uns ein großer Vorteil bei diesem besonderen Job", betont Eigner Mardar.

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