Wacker Neuson und Kramer-Werke

E-Maschinen feierten in diesem Jahr Premiere

Mit Smart Attach können auch Anbaugeräte mit hydraulischer Zusatzfunktion, beispielsweise eine Kehrmaschine oder eine 4-in-1-Schaufel in Sekundenschnelle an- und abgekuppelt werden, ohne hierfür die Kabine verlassen zu müssen. Foto: Wacker Neuson/Kramer-Werke

Das Motto spiegelte sich in den Schwerpunkten des Messeauftritts wider: Der persönliche Austausch mit den Besuchern stand deutlich im Fokus. "Meet the Future" umfasste aber ebenso Zukunftsthemen wie Elektrifizierung und Digitalisierung.

Im Jahr 2016 hat Kramer laut eigener Aussage als erster Hersteller den allradgelenkten e-Radlader auf der bauma vorgestellt. Dieser wurde damals mit dem "bauma Innovationspreis" ausgezeichnet. In diesem Jahr zeigte Kramer den Nachfolger, das Modell 5065e.

Der größte e-Radlader im Kramer-Portfolio ist mit einer 96-Volt-Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet und auf eine Laufzeit von bis zu vier Stunden ohne Zwischenladung ausgelegt. Auch aus Designsicht besticht der e-Radlader den Verantwortlichen zufolge mit abgeflachtem Batteriehaubendesign für optimale Sicht nach hinten. Unabhängig von der e-Technologie bietet der Lader kompakte Abmessungen und liefert dabei gute Leistungswerte im Stapel- und Schaufelbetrieb. Mit einer Stapelnutzlast von 1750 kg und einem Betriebsgewicht von 3800 kg stehe der Radlader dem Diesel-Pendant in nichts nach.

 

Die Teleskoplader-Serie von Kramer von 3 bis 5,5 t Nutzlast hat ein Facelift erhalten, das auf der bauma zum ersten Mal vorgestellt wurde. Foto: Wacker Neuson/Kramer-Werke

Das zweite zero-emission-Highlight sei der elektrische Teleskoplader des Typs 1445e gewesen: Hier ist ebenfalls eine 96-Volt-Lithium-Ionen Technologie verbaut. Mit seinen Abmessungen, einer Höhe von weniger als 2 m und einer Breite von etwa 1,6 m, sowie einem Betriebsgewicht von maximal 3250 kg, verfügt er über Leistungsdaten, die sich sehen lassen können. Sowohl die Leistungsparameter, Geländegängigkeit als auch sein Bedienkomfort entsprechen den Eigenschaften des herkömmlichen Kramer-Diesel-Teleskopladers 1445.

Die Gesamtperformance des Fahrzeugs übertreffe sogar die des Dieselmodells: Durch den Elektromotor steht die Leistung im Fahrantrieb und in der Ladeanlage sofort zur Verfügung. Die Maximalgeschwindigkeit des e-Teleskopladers liegt bei 25 km/h. Für dieses Modell stehen eine 18 kWh starke oder eine 28-Kilowattstunden-Batterie zur Verfügung. Das Thema Laden wurde bei beiden Maschinen völlig neu gedacht, versichern Kramer und Wacker Neuson. Dabei hat das Team nicht nur die Ladeleistung des On-Board Ladegeräts deutlich erhöht, sondern vor allem sehr viel Wert auf eine verbesserte Zugänglichkeit zum Ladestecker geachtet.

Eine einheitliche Bedienung auch produktübergreifend war genauso wichtig wie die Integration des standardisierten Typ-2-Steckers, welcher aus dem Automobilbereich bekannt ist. Es spielt zukünftig also keine Rolle, ob man an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose, einer Industriesteckdose, einer Wallbox oder einem öffentlichen Ladepunkt lädt.

Mit Smart Attach können auch Anbaugeräte mit hydraulischer Zusatzfunktion, beispielsweise eine Kehrmaschine oder eine 4-in-1-Schaufel in Sekundenschnelle an- und abgekuppelt werden, ohne hierfür die Kabine verlassen zu müssen. Der dritte Steuerkreis, der bisher manuell mit zusätzlichen Hydraulikschläuchen angeschlossen werden musste, wird mithilfe von Smart Attach automatisch über die Verriegelungsbolzen des Schnellwechslers mit dem Anbaugerät verbunden. Hierdurch entsteht eine erhebliche Zeitersparnis von etwa 2,5 Minuten pro Kuppelvorgang. Bei zehn Anbaugeräte-Wechseln pro Arbeitstag und einem Stundensatz von 30 Euro werden jährlich 90 Stunden beziehungsweise rund 3000 Euro eingespart. Die Bedienung des Schnellwechslers bleibt dabei aber wie gewohnt einfach und der Fahrer braucht keine Einweisung versichert der Hersteller. Das Besondere am Kramer-System: Es können sowohl bestehende Anbaugeräte mit der Schnellwechselplatte kombiniert oder auch Smart-Attach-Anbaugeräte mit Bestandsmaschinen gekoppelt werden.

Die Teleskoplader-Serie von Kramer von 3 bis 5,5 t Nutzlast hat ein Facelift erhalten, das auf der bauma zum ersten Mal vorgestellt wurde. Die Sicht auf den Arbeitsbereich ist ein entscheidendes Element beim Teleskoplader. Kombiniert mit dem Fokus auf Sicherheit kann Kramer mit einem neuen Motorhaubendesign punkten, das bei den Maschinen 3007, 3507, 3610, 4007 und 4507 Anwendung findet. Das Ergebnis ist eine bestmögliche Sicht nach rechts. Zudem wurden Features wie Differentialsperre und Laststabilisator einem Update unterzogen. Die Funktionalität der Fahrzeuge ist damit im Hinblick auf Einsätze wie beispielsweise im Recycling optimal. Auch die weiteren Neuerungen, wie die Optimierung des ecospeedPRO-Fahrantriebs für die großen Modelle vom 4507–5509, oder eine mechanische 100-Prozent-Differentialsperre in der Vorderachse bieten dem Kunden einen deutlichen Mehrwert verspricht das Unternehmen.

Kramer Finance bietet seit der bauma 2022 die neue ECO-Lease-Finanzierung für Baumaschinen an, um deren CO2-Ausstoß im Maschineneinsatz zu kompensieren. ECO Lease steht zunächst Kunden in Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden für die Radladermodelle 5040, 5050, 5085, 8085 und 8155 zur Verfügung. Für ECO Lease hat Kramer Finance sogenannte Carbon Removal Units (CRUs) des Projekts Acorn der Rabobank erworben. Diese gleichen die geschätzten Emissionen aus, die durch die Nutzung der Maschinen während der Laufzeit des Finanzierungsvertrags entstehen. Mit ECO Lease erhalten Kunden von Kramer Finance ein CO2-Kompensationszertifikat. Dieses Zertifikat beschreibt die Anzahl der CRUs, die erworben wurden, um die geschätzten Emissionen aus der Nutzung des Geräts während der Laufzeit des Mietkaufvertrages zu kompensieren.