Langendorf

Flatliner – ein Fahrzeug für besondere Anforderungen

Vorgefertigte Elemente für verschiedenste Anwendungen: schnell geladen, zertifiziert gesichert.Foto: Langendorf

Waltrop (ABZ). – Im Freigelände FN, Stand 827/1 präsentiert Langendorf, Traditionshersteller aus Waltrop. dem Fachpublikum auf der bauma ein Fahrzeug aus der SB-Baureihe. Der Innenlader zeigt eindrucksvoll die Bandbreite der möglichen Einsätze.

Der Innenlader vom Typ SB-19 H 95/81 ist unter dem Namen Flatliner auf allen Kontinenten im Einsatz. Ein wesentlicher Vorteil ist nach Unternehmensangaben die von Hilfsmitteln wie Kran oder Stapler unabhängige Be- und Entladung, da der Flatliner lediglich eine Palette (Flat) aufnehmen muss, die bereits die Ladung trägt. Das ausgestellte Fahrzeug wurde einer umfangreichen Überarbeitung unterzogen. Dabei haben sich viele Details verändert, die in der Summe noch mehr Kundennutzen ergäben, ohne das weltweit einmalig niedrige Gewicht nach oben zu verändern.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählen laut Hersteller:

Die Türfeststeller sind jetzt deutlich robuster ausgeführt – ein wichtiger Sicherheitsaspekt bei der Be- und Entladung auf unebenem Gelände bei starkem Wind. Alle seitlichen Staufächer wurden neu konstruiert und sind nun noch besser gegen das Eindringen von Spritzwasser geschützt. Die Bedienelemente wurden unter ergonomischen Gesichtspunkten neu gestaltet und – da der Innenlader weltweit im Einsatz ist – mit universell verständlichen gelaserten Bedienungspiktogrammen versehen.

Wartungsöffnungen in der Schacht-Innenseite ermöglichen jetzt einen komfortableren Zugang zu den Gestängestellern. Somit werde die Pflege und Wartung dieser wichtigen Bauteile deutlich einfacher. Die Arbeitsfläche auf den beiden Langträgern – auch Standgitterrost genannt – besteht jetzt aus GFK. Langzeittests haben ergeben, das GFK unempfindlicher gegen Verschmutzungen ist und somit die Sicherheit des Fahrers deutlich erhöht wird, so das Unternehmen.

Zu den ebenfalls sichtbaren Veränderungen zählt das Heckportal. Der klappbare Unterfahrschutz ist jetzt aus Aluminium gefertigt und belastet den Fahrer bei gleicher Festigkeit – beim Klappvorgang nicht so stark wie die bisherige Stahlausführung. Darüber hinaus kann das um 270° bewegbare Schwenktor jetzt mit min. Aufwand in ein Kombitor umgerüstet werden. Dies war vorher nicht möglich.

Die Summe der Veränderungen hat bei min. Designänderungen des Fahrzeuges viele Auswirkungen auf die tägliche Bedienung. Das Handling des Fahrzeugs für den Fahrer werde komfortabler, der Unternehmer könne jederzeit viele Optionen ohne großen Aufwand nachrüsten. Dies war laut Langendorf vorher nur eingeschränkt möglich. Für den Einsatz hinter zwei- oder dreiachsigen Zugmaschinen vorgesehen, konnte das Leergewicht auf rd. 9500 kg reduziert werden.

Dank der technisch anspruchsvollen Einzelradaufhängung hat der Ladeschacht eine Länge von 9500 mm und eine Breite von 1550 mm. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Ladungen mit einer Länge von mehr als 9 m und bis zu einer Höhe von 3,7 m im Ladeschacht zu befördern. Selbstverständlich seien, je nach Zulassungsland und Kundenanforderungen, auch andere Schachtlängen und Achsabstände möglich.

Ladungen in diesen Abmessungen werden in der Regel mit Tiefladern befördert, wobei dann auf Grund der Ladungshöhe bzw. Breite oftmals eine Ausnahmegenehmigung erforderlich ist. Auch sind diese Transporte meistens mit Auflagen verbunden. Mit dem Innenlader entfielen diese Vorgaben oftmals und geben dem Transportunternehmer somit ein Höchstmaß an Flexibilität, so der Hersteller. Auf Grund der hydraulischen Hubschwinge sind an der Zugmaschine keine besonderen technischen Voraussetzungen erforderlich – jede handelsübliche Sattelzugmaschine kann eingesetzt werden. Die Hydraulik wird mit dem im Auflieger verbauten Elektroaggregat autark betrieben. Über das gleiche Aggregat werden auch die Fixiereinrichtungen hydraulisch betätigt. Sie sind, zur flexiblen Anpassung an die unterschiedlichsten Ladungen, horizontal und vertikal verstellbar und können auf Winkelschienen in Längsrichtung verschoben werden. Zusätzlich ist jetzt auch eine Teleskopierung der Fixierarme möglich. Die Bedienung ist dabei vollständig vom Boden möglich und sorgt so für die Sicherheit des Bedienpersonals.

Bei Leerfahrten können bis zu fünf Flachpaletten aufgenommen werden. Zur Minimierung des Reifenverschleißes ist die erste und dritte Achse liftbar. Hinzu kommt die bereits seit Mai 2008 geprüfte Ladungssicherung vom TÜV Nord gemäß der VDI 2700. Der Fahrer muss lediglich die Palette aufnehmen, mit der Verspanneinrichtung fixieren und kann sofort losfahren. Das bedeutet, dass der komplette Beladevorgang inklusive der Ladungssicherung in weniger als 10 Min. erledigt ist – TÜV-geprüft und zertifiziert. Zusätzlich ist das Fahrzeug auf den Langträgern mit sieben Paar Zurrringen ausgerüstet, jeder Zurrpunkt kann dabei mit 7000 daN belastet werden. Die hierfür notwendigen Flachpaletten (auch Flats genannt) können in unterschiedlichsten Varianten für jede Art von Ladung hergestellt werden und sorgen so für einen optimalen Ablauf innerhalb der Lieferkette. Bereits mit drei Flats ist eine durchgehende Transportkette möglich.

Im vorderen Podest über der Sattelkupplung ist auf einer Länge von rd. 3000 mm reichlich Platz für Zubehör, Werkzeugkästen und andere Hilfsmaterialien. Die Rückwand und die beiden Seitenwände des Podestes sind einteilig und abnehmbar, zwei Paar Zurrringe mit 5000 daN erlauben es, Ladung auch hier ordnungsgemäß zu sichern. Eine Aufstiegsleiter links und rechts sorgt für einen sicheren Zugang zum Podest. Die Einzelradaufhängung in Schwingen-Ausführung wird zum Absenken hydraulisch betätigt. Auch der Achsausgleich der Achsen untereinander erfolgt hydraulisch und wird durch integrierte hydropneumatische Speicher abgefedert. Somit ist ein kompletter Hubweg von 430 mm gegeben. Da das gesamte Fahrzeug für die Be- und Entladung hydraulisch abgesenkt wird, ist zum Schutz gegen unkontrolliertes Absenken im Fahrbetrieb eine Sicherung an allen drei Achsen verbaut. Die Versorgung der hydraulischen Fixiereinrichtungen, auf jeder Seite zwei bzw. drei Stück, und die Arretierung der hydraulisch verriegelten Hecktür erfolgt über ein bordeigenes elektrohydraulisches Pumpenaggregat. Durch eingebaute Batterien ist eine Bedienung unabhängig von der Zugmaschine möglich. Ersatzräder, Zubehör, eine Zentralschmieranlage und weitere Ausrüstungsgegenstände sind verschlossen hinter der durchgehenden Aluminium-Vollverkleidung untergebracht. Arbeitsscheinwerfer an allen wichtigen Punkten, steckbare Rundumkennleuchten sowie Steckdosen für Zusatzbeleuchtung runden die Ausstattung des Betoninnenladers ab.