Maschinentransport per Binnenschiff

Flussfahrt mit 700 Tonnen Fracht an Deck

Straubing (ABZ). – Der Maschinenbauer Sennebogen hat nach eigenen Angaben acht Großmaschinen auf ein Binnenschiff verladen, um sie auf dem Wasserweg von Straubing über Antwerpen nach Charleston, South Carolina, zu transportieren.

Sicher verladen: Mithilfe eines Tandem-Hubs werden die Maschinen präzise auf das Binnenschiff gehoben. Foto: Sennebogen

Der Maschinenversand wurde demnach in enger Zusammenarbeit mit der Spedition Karl Groß aus Regensburg durchgeführt, die über umfassende Erfahrung im Bereich Schwerlasttransporte verfügt.

Die Verladung der acht Maschinen, darunter die Modelle SENNEBOGEN 855 und 870 in den Varianten Raupe und Mobil, stellte laut Hersteller eine logistische Herausforderung dar. Mit Einsatzgewichten zwischen 70 und 105 t sei die Verladung auf das Binnenschiff ein komplexes Unterfangen gewesen, das spezielle Maßnahmen erforderte.

Innovative Hebetechnik

"Da die Maschinen nicht vollständig angehoben werden konnte, mussten wir die Gegengewichte am Standort abbauen und nach der Verladung wieder montieren. Zusätzlich war eine temporäre Sperrung der Zufahrtsstraße zwischen dem Sennebogen-Werk und dem Hafen notwendig", erklärt Roland Hermann, Leiter Zoll- und Außenwirtschaft Maschinenversand bei Sennebogen. Insgesamt wurden Maschinen mit einem Gesamtgewicht von 700 t verladen, so das Unternehmen.

Die schwere Last habe den Einsatz eines Tandem-Hubs mit zwei Kränen erfordert, die von erfahrenen Kranführern präzise gesteuert wurden. Diese Technik ermögliche eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts und minimiere die Belastung auf die Kräne. "Die Herausforderung bestand darin, die Maschinen ohne Unterbrechungen und Stöße in das Binnenschiff zu heben. Bereits um 7 Uhr morgens wurde die erste Maschine verladen, und bis zum Mittag waren sieben Maschinen sicher verstaut", berichtet Hermann.

Der Einsatz des Binnenschiffs für den Transport bietet nach eigenen Angaben erhebliche Umweltvorteile. Während der CO2-Ausstoß bei Straßentransporten etwa 113 g/tkm betrage, seien es beim Transport per Binnenschiff lediglich 34 g. Damit soll sich der CO2-Ausstoß für die rund 800 km lange Strecke um 75 % reduzieren. Dies entspricht laut Sennebogen einer Einsparung von rund 49 t CO2.

"Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Nachhaltigkeit unseres Maschinenversands zu erhöhen. Wir planen, die Binnenschiffverladung künftig regelmäßig durchzuführen und arbeiten derzeit an der Implementierung eines umfassenden Nachhaltigkeitsberichts bei Sennebogen", sagt Hermann. Ein reibungsloser Ablauf der Verladung war nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Hafen Straubing möglich, der sich intensiv in die Planung und Durchführung der Absperrmaßnahmen einbrachte. Auch die Stadt Straubing unterstützte laut Sennebogen die notwendigen Transportgenehmigungen.

Über Antwerpen in die USA

Die Reise der Maschinen führte von Straubing über Antwerpen, wo ein Teil der Maschinen direkt auf ein Seeschiff verladen wurde. Der andere Teil wurde nach Zeebrugge weitertransportiert. Das endgültige Ziel, der Hafen von Charleston, South Carolina, ist durch seine gute Infrastruktur und Servicequalität ein wichtiger Umschlagplatz für Sennebogen.

Mit der erfolgreichen Verladung der acht Maschinen zeigt sich nach eigenen Angaben das Potenzial der Binnenschiffverladung als kostengünstige und umweltschonende Alternative zu konventionellen Transportwegen. "Früher konzentrierten wir uns auf Nordseehäfen wie Hamburg und Bremerhaven, aber die hohen Umladekosten in Duisburg machten dies zunehmend unattraktiv. Die Binnenschiffverladung ermöglicht es uns, die Logistikkosten zu senken und gleichzeitig nachhaltiger zu handeln", erklärt Hermann. Im Sommer wurden weitere Transporte per Binnenschiff durchgeführt, so der Hersteller. Dazu zählten die Verladung einer SENNEBOGEN 895 E-Umschlagmaschine nach Israel sowie eines 9300 E-Hafenkrans in die Türkei.