In Großraffinerie

Gerüstaufzug hebt schwere Lasten bis zu 23 Meter hoch

Der Aufzug lasse sich innerhalb der Anlage leicht umpositionieren und sei um ein Vielfaches kostengünstiger als ein Kran, so die Verantwortlichen. Er erhöhe die Effizienz auf der Baustelle, sei sehr sicher und könne auch bei beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden.

Illinois/USA (ABZ). – In den meisten Raffinerien ist das Gerüst ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit, ob es sich um Inspektionen handelt oder um ein umfassendes Turnaround-Projekt, bei dem eine ganze Produktionseinheit stillgelegt wird. Um die Arbeit mit Gerüsten auf einem Gelände in den USA zu erleichtern, setzen die Verantwortlichen nun den neuen freistehenden Böcker-Gerüstaufzug "Junior G HD 24" ein.

In einer Raffinerie in Illinois, die mehr als 300 000 Fässer Ölerzeugnisse pro Tag produziert, werden zu jeder Zeit Tausende von Gerüsten eingesetzt. Das entspricht den Verantwortlichen zufolge etwa 2800 t beweglicher Arbeitsbühnen, die über Hunderte von Hektar verteilt sind. Das erfordere ein Team mit zeitweise mehr als 300 Personen, um die notwendige Koordination und den Auf- und Abbau dieser Gerüste umzusetzen. Auf den großen Raffinerie-Geländen bewegen die Arbeiter die Gerüstteile in der Regel mit Seilen und Rollen per Hand. Sie müssen dazu oft in bis zu 30 m hohe Bereiche gehoben werden, wo sie dann montiert werden. Das ist nicht nur ein langwieriger Prozess, er benötigt auch viel Kraft.

Die Alternative dazu war – bis jetzt – der Einsatz von Kranen. Diese können nicht nur bis zu 2300 Euro pro Tag kosten, sie sind auch nicht besonders wendig. Daher können Kran-Arbeiter einige Bereiche auf den Raffinerie-Geländen nicht erreichen. "Das alles hat sich in unserer Raffinerie geändert", sagt Richard Wooley, BrandSafway´s Standortleiter. Den Unterschied zu vorherigen Verhältnissen mache der neue freistehende Böcker-Gerüstaufzug "Junior G HD 24".

Der Aufzug funktioniert mit einer speziell für den Gerüstbau entwickelte Pritsche, die ohne zusätzlichen Schlitten in die Schienen eingehängt werden kann. Damit kann der "Junior G HD 24" Herstellerangaben zufolge bis zu 250 kg Baugerüst mit einer Geschwindigkeit von bis zu 48 m/min über 23 m nach oben befördern. Der Aufzug lasse sich innerhalb der Anlage leicht umpositionieren und sei um ein Vielfaches kostengünstiger als ein Kran, so die Verantwortlichen.

"Dieser Aufzug ist ein Beispiel dafür, dass wir uns ständig auf die Verbesserung der Leistung und die Steigerung der Produktivität konzentrieren", sagt Wooley. "Er erhöhe die Effizienz auf der Baustelle, sei sehr sicher und könne auch bei beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden.

"Die Werksleitung ist begeistert, weil wir schneller denn je reagieren können, falls jemand zu einem bestimmten Bereich Zugang benötigt, auch wenn es sich um einen hohen Bereich handelt und tonnenweise Gerüste aufgebaut werden müssen", so Woolney. Um Gerüste mit dem Aufzug umzusetzen müssen nun lediglich zwei Mitarbeiter anpacken. Zuvor waren dafür Woolney zufolge bis zu zehn Personen nötig.

Beim "Junior G HD 24" sorge ein langer Achsenabstand für ein ruhiges Fahrverhalten der Pritsche – auch unter Volllast. Der Pritschenboden besteht aus Riffelblech ist Herstellerangaben zufolge sehr belastbar und verschleißfest. Mit zusätzlichen Haltern für Rohre können Mitarbeiter Gerüstelemente mithilfe des Aufzuges sicher transportieren. Auch Kleinteile können auf Ablageflächen ohne Schwierigkeiten in die Höhe transportiert werden. Die niedrige Beladehöhe des Böcker-Gerüstaufzugs ermögliche komfortables Arbeiten. Der "Junior G HD 24" kann in jeder Höhe angelegt werden, sodass Mitarbeiter die Lasten mit gesunder Haltung aus dem Aufzug entladen können. "Wenn man an Sicherheitsverbesserung denkt, ist die Verhinderung von Abstürzen vielleicht das erste, was einem in den Sinn kommt", sagt Pamela Brangenberg, BrandSafway´s Sicherheitsbeauftragte. "Aber es gibt auch andere, weniger dramatische potenzielle Verletzungen, die auftreten können und die der neue 'Junior G' zu verhindern hilft." Dazu würden beispielsweise Muskelverspannungen und -verstauchungen, Einklemmungsverletzungen oder Quetschungen zählen. Diese Risiken würden durch den Einsatz des Böcker-Gerüstaufzuges verhindert, so Brangenberg. "Der Aufzug reduziert die potenziell gefährliche Arbeitszeit für unsere Teammitglieder um etwa 18 bis 24 Arbeitsstunden am Tag", sagte sie und fügte hinzu: "Sicherheit ist das oberste Ziel – aber eine verbesserte Effizienz und erhöhte Produktivität sind die Boni". BrandSafway verwendet in erster Linie den Benzinmotor des Aufzugs, obwohl dieser auch mit einem integrierten 220-Volt-Wechselstrommotor betrieben werden kann, wenn eine elektrische Versorgung möglich ist. Der Aufzug kann mit einem Halbtonner bewegt werden, und zwei Personen können seine Position leicht von Hand anpassen. Der "Junior G" von Böcker habe den Verantwortlichen zufolge zunächst zu einer Einsparung von zehn bis 15 Arbeitsstunden pro Tag geführt. Das bedeutete eine jährliche Kostenersparnis von mehr als 238 000 Euro, teilt das Unternehmen mit. Der Aufzug sei bereits bei Hunderten von Gerüsten auf der Anlage eingesetzt worden.

Im neuesten Fall wurde der Böcker-Aufzug für den Bau eines Gerüsts verwendet, das für die Wartung eines sehr hoch gelegenen Anlagenteils benötigt wurde. Da der freistehende Aufzug die Gerüstsegmente bis zu einer Höhe von 21 m bewegen konnte, mussten die Arbeiter nur für den Aufbau oberhalb dieses Bereichs einen Kran nutzen. Dadurch sei Geld gespart und der Bau um zwei Tage verkürzt worden. "Der Zeitaufwand für den Auf- und Abbau der Gerüste für die interne Heizung (ein Großprojekt in der Anlage) übertraf die strengen Zeitpläne", sagt Wooley und fügt hinzu: "Wenn wir darüber nachdenken, wie wir etwas besser machen können, meinen wir nicht nur schneller oder kostengünstiger. Es geht darum, sich in jeder Hinsicht um den Kunden zu kümmern. Effizientere Methoden bedeuten oft auch sicherere Methoden. Das ist der Schlüssel zu unserem Konzept und zu dem, was wir bei jeder Arbeit erreichen wollen."

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