Nachhaltige Mobilität

Leipfinger-Bader erprobt Wasserstoff-Technik

Leipfinger-Bader hat Wasserstoff unter anderem für die interne Logistik als Antriebstechnologie von Erdbaumaschinen und Gabelstapler im Fokus. Ein weiteres Themenfeld ist die Herstellung von grünem Wasserstoff mit dem Strom aus Photovoltaikanlagen.Foto: Leipfinger-Bader

Vatersdorf (ABZ). – Die Leipfinger-Bader (LB) Ziegelwerke sind Gründungsmitglied des Innovationsnetzwerks H2 Süd – Die Wasserstoff-Initiative Bayern & Baden-Württemberg. In diesem Verein mit Sitz in München setzt sich das Unternehmen gemeinsam mit anderen Firmen aus Industrie und Energiewirtschaft dafür ein, dass Süddeutschland zum Vorreiter bei der Nutzung von Wasserstoff für die Mobilität und Energieversorgung der Zukunft wird.

"Wasserstoff ist der ideale Energieträger für die dezentrale Energieversorgung, wie sie Bayern und Baden-Württemberg mit ihrer starken Wirtschaft und dichten Besiedelung brauchen", sagt LB-Inhaber Thomas Bader. Die CO2-freie Herstellung von grünem Wasserstoff mit Strom aus Photovoltaikanlagen oder Wasserkraft sei schon heute technisch überall möglich. Der Wasserstoff könne einfach transportiert und gespeichert werden. Wasserstoff sei universell einsetzbar. Nicht nur im Verkehr zum emissionsfreien Antrieb von Autos, Lastwagen, Bussen, Zügen und Schiffen, sondern auch im Immobilienbereich: "Dieser Energieträger ist die perfekte Lösung, um in Wohnhäusern Strom und Wärme zu erzeugen. Darum ist er auch für die Bauwirtschaft und uns sehr interessant."

Leipfinger-Bader hat Wasserstoff außerdem für die Erzeugung von Strom und Wärme für die Produktionsanlagen sowie für die interne Logistik als Antriebstechnologie von Erdbaumaschinen und Gabelstapler im Fokus. Ein weiteres Themenfeld ist die Herstellung von grünem Wasserstoff mit dem Strom aus Photovoltaikanlagen. "Wir erhoffen uns Impulse für unser produzierendes Gewerbe und sehen uns gleichzeitig als Bindeglied zwischen Forschung und praktischer Anwendung im Netzwerk", erklärt Bader. Die Initiative H2 Süd und ihre Mitglieder stehen für einen pragmatischen Einstieg in die flächendeckende Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff, die Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit vereint. Dafür sollen unter anderem durch die Vernetzung von Unternehmen und Politik Pilotprojekte und Labore zur Demonstration neuester Wasserstoff-Verfahren aufgebaut werden. "Die Erforschung, Erprobung und Verwendung von Wasserstoff wird hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region schaffen und bietet enormes wirtschaftliches Potenzial für den Export dieser Technologie ins Ausland", sagt Bader. "Außerdem erhöht Wasserstoff die Lebensqualität durch sauberere Luft in unserer Heimat."

Mit der Beteiligung an der Wasserstoff-Initiative setzt Leipfinger-Bader sein jahrelanges Engagement im Umweltschutz fort. Das Unternehmen, das bereits seit knapp 30 Jahren dem Umweltpakt Bayern angehört, ist erst im vergangenen Jahr vom bayerischen Umweltministerium für ökologisches Wirtschaften ausgezeichnet worden. LB deckt zum Beispiel schon jetzt rund 80 Prozent seines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen.

Am Hauptsitz in Vatersdorf und am Standort Schönlind (Landkreis Amberg-Sulzbach) hat die Firma seit 2015 insgesamt mehr als 20 Millionen Euro in die energetische Optimierung der Tunnelöfen investiert. Und im Werk Puttenhausen (Landkreis Kelheim) wurde eine Recyclinganlage entwickelt, mit der LB als weltweit erstes Unternehmen einen vollständig geschlossenen Rohstoffkreislauf für das Naturprodukt Ziegel möglich macht.