Alle drei Jahre neue Maschinen im Einsatz

Mietkauf-Konzept bewährt sich bei GaLaBau-Firma

Erst diesen Sommer wurden 15 Cat Radlader 908M von Zeppelin-Verkäufer Brecht an Schernthaner ausgeliefert.Foto: Zeppelin

Für gewöhnlich würde niemand einen 22 Tonnen-Kettenbagger oder einen 40 Tonnen-Hybriden im Maschinenpark eines GaLaBau-Unternehmens verorten - die grüne Branche arbeitet in der Regel mit Kompaktmaschinen. Doch im Fall von Schernthaner liegt die Sachlage anders: Für typische Erdarbeiten ist der Cat Hybridbagger 336FLN XE vorgesehen, aber auch der neue Cat Kettenbagger 320 hat dort sein Betätigungsfeld. Er modelliert derzeit in Trudering am Horst-Salzmann-Weg, in Reichweite zu einem Neubaugebiet, das Gelände für ein Fußballfeld. Wie die eingesetzte Gerätetechnik zeigt, denkt das Landschaftsbauunternehmen aus München in größeren Dimensionen. Das gilt nicht nur für den Maschinenpark, sondern auch für Bauprojekte.

Gestreutes Risiko, erweiterte Einsatzmöglichkeiten

70 Bagger und 50 Lader in allen erdenklichen Gewichtsklassen sind im Schnitt drei Jahre im Einsatz - das ist das Konzept, das der geschäftsführende Gesellschafter Josef Schernthaner zusammen mit Vater, Onkel und Cousin vor rund sechs Jahren entwickelt hat. Der Startschuss fiel auf der GaLaBau - mit einem Schlag wurden 41 Baumaschinen geordert. Der Großauftrag habe schon für Aufsehen gesorgt, meint er. Doch dahinter stand die Idee: Über die Menge nicht nur bessere Konditionen auszuhandeln, sondern für eine bessere Auslastung zu sorgen. Von Lieferanten wie der Zeppelin Niederlassung München werden Baumaschinen in Form eines Mietkaufs übernommen. Diese werden entweder von dem eigenen Personal bedient - der in dritter Familiengeneration geführte Betrieb beschäftigt 130 Mitarbeiter - oder Schernthaner tritt selbst als Vermieter auf - Geräte wie der neue Cat 320 werden mit und ohne Fahrer gestellt. Dazu wurde ein Mietpark aufgebaut, auf den Subunternehmer und deren 100 Mitarbeiter zurückgreifen können. Somit hat Schernthaner den Kreis der Anwender seiner Baumaschinen vergrößert. "Damit streuen wir das Risiko und erweitern die Einsatzmöglichkeiten", so Josef Schernthaner.

Josef Schernthaner, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen GaLaBau-Betriebs, ist sich sicher: „Das Geschäft mit der Miete hat uns zu einer größeren Flexibilität verholfen.Foto: Zeppelin

Der Gerätepark wird im Zusammenhang mit dem Eigenbedarf gesteuert. Ein Disponent koordiniert den Maschineneinsatz und versorgt die Baustellen aus dem Maschinenpool. Subunternehmer bekommen über Schernthaner nicht nur das Equipment, das ihnen angeliefert wird, sondern auch Schüttgüter. Sie stammen von dem eigenen Kompostierwerk aus Allach. Dort werden auch Erden und Böden wieder aufbereitet und spezielle Substrate hergestellt, die wiederum die Subunternehmer ebenfalls beziehen können.

Stetige Überholung und Aufrüstung des Maschinenparks

Nach drei Jahren werden die Baumaschinen wieder zurückgegeben und gegen neue Technik ausgetauscht. "Es war ein Lernprozess. Wir haben uns überlegt, was eine Maschine zu einem Fixpreis kosten darf. Wenn wir auf neueste Technik zurückgreifen, haben wir kein Ausfallrisiko, da alles unter der Gewährleistung läuft. Außerdem macht es auch was her, wenn nur neueste Maschinen eingesetzt werden", erklärt Josef Schernthaner. Erst diesen Sommer wurden 15 Cat Radlader 908M von Zeppelin Verkäufer Wolfgang Brecht ausgeliefert - stetig wird der Maschinenpark überholt, neu auf- und ausgerüstet. "Die Baukonjunktur in München und dem Umland boomt und spielt uns in die Hände. Daher haben wir selbst so viel Arbeit, dass wir die Baumaschinen wie die kompakten Lader, den Hybridbagger oder auch den neuen 20-Tonnen-Bagger auch gut selbst gebrauchen können", führt der Unternehmer aus.

Es ist nicht nur die Menge an Baustellen - im Schnitt werden täglich 30 am Laufen gehalten - sondern auch deren Größe, die für eine längere Auslastung und starken Technikeinsatz sorgt. Denn damit kann das Unternehmen aufgrund der Vorlaufzeit besser planen. Daraus hat sich auch ergeben, an möglichst vielen Submissionen teilzunehmen. Aufträge werden entweder selbst ausgeführt oder an das Netzwerk von Subunternehmern vergeben. Darunter sind Arbeiten, die 50 Euro einbringen, aber auch etliche Großaufträge. Das Verständnis: Mietkunden können zu Subunternehmern werden und Aufträge bearbeiten, wenn das eigene Unternehmen keine freien Kapazitäten mehr übrig hat. Das System ist angelehnt an einen Generalunternehmer, der das Erstrisiko schultert und die Auftragsbestandteile übernimmt, so wie es die Maschinen- und Personalausstattung hergeben. Große Baulose werden aufgeteilt.

Subunternehmen partizipieren daran über Werkverträge. Davon profitieren alle Seiten, wenn jeder etwas von den größeren Auftragsvolumen, sprich Kuchen, abbekommt. Bislang ging die Rechnung auf: Die letzten zehn Jahre ist der Familienbetrieb um 300 Prozent gewachsen. "Dass wir in das Geschäft mit der Miete eingestiegen sind, hat uns zu einer größeren Flexibilität verholfen", ist der Firmenchef überzeugt.

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