Liebherr

Neue Turmdrehkrane und digitale Lösungen für die Baustelle der Zukunft

Mit dem neuen 258 HC-L 10/18 Fibre (v. l.) von Liebherr lassen sich dem Hersteller zufolge Hübe schnell und sicher bewältigen. Foto: Liebherr

Jetzt geht Liebherr den nächsten Schritt: Fibre-Krane für besonders anspruchsvolle Hakenhöhen und Hübe. Liebherr ist auf der bauma am Stand FM.809/810/812 zu finden.

Erstmals werden nun auch Geräte der Baureihen HC-L und EC-H in Fibre-Ausführung erhältlich sein, teilt das Unternehmen mit: der Kran für Sonderprojekte, der 1188 EC-H 40 Fibre, und der Verstellauslegerkran 258 HCL 10/18 Fibre. Das hochfeste Faserseil für Großkrane hat einen Durchmesser von 25 mm (bisherige Ausführungen: 20 und 22 mm).

Der deutliche Gewichtsunterschied zwischen einem 25-Millimeter-Stahlseil und einem gleich starken Faserseil ermöglicht den neuen Fibre-Kranen, zum Beispiel den Bau von Wolkenkratzern und Industrieanlagen noch effizienter voranzutreiben, erklärt der Hersteller. Ebenfalls ausgestattet mit dem 25-Millimeter-Faserseil sind die neuesten "Starken Typen" aus der EC-B Baureihe: der 370 EC-B 16 Fibre und der 520 EC-B 20 Fibre. Besonders bei den Spezialisten für hohe Hakenhöhen, den HC-L-Kranen, macht sich dem Hersteller zufolge das leichtere Faserseil bemerkbar. Denn mit jedem Meter mehr Hakenhöhe nehmen die Vorzüge des deutlich geringeren Seilgewichts zu.

Durch den Einsatz des Faserseils lassen sich die Spitzentraglasten um bis zu 20 % gegenüber den Stahlseilvarianten steigern. Zudem besitzt das Faserseil eine deutlich höhere Lebensdauer als ein Stahlseil.

Da das Faserseil nur etwa ein Fünftel im Vergleich zum Stahlseil wiegt, ist auch das Handling beim Einscheren des Hubseils für Monteure deutlich einfacher. Zudem ist die Wartung unkomplizierter, da das Faserseil nicht geschmiert werden muss. Damit können sich auch die Stillstandzeiten des Krans reduzieren – erklärt der Hersteller die Vorzüge.

Auch die Sicherheit im Kranbetrieb sei sichtbar erhöht: Die verschiedenen Bestandteile des Mantels nutzen sich unterschiedlich schnell ab – und spätestens, wenn die rote Schicht unter dem Mantelgewebe zum Vorschein kommt, sieht der Kranfahrer, dass das Seil ausgetauscht werden muss. Des Weiteren sind Faserseile laut Hersteller eine Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Dies sei aufgrund des Seilmaterials und auch durch die Verwendung einer leichteren Krankonstruktion möglich.

Liebherr zeigt bei der Baumaschinenmesse in München auch seinen ersten hydraulischen Verstellauslegerkran. Der 195 HC-LH 6/12 kann dem Hersteller zufolge bei einer maximalen Ausladung an der Spitze bis zu 2550 kg heben.

Diese starken Werke erreicht der hydraulische Verstellausleger in Kombination mit dem kletterbaren 16 EC-Turmsystem, das mit seinen Maßen 1,6 x 1,6 m wenig Platz benötigt und per Lastwagen oder Container zum Zielort gebracht werden kann.

Darüber hinaus zeichnet sich der hydraulische Verstellausleger besonders durch seine Montagefreundlichkeit und herausragenden Transporteigenschaften aus, erklärt Liebherr. Zudem seien die sehr kleine Außer-Betrieb-Stellung und die Bedienung mit den bekannten Litronic-Assistenzsystemen wie Micromove, Arbeitsbereichsbegrenzung (ABB) und horizontaler Lastweg auf höchstem Niveau.

Die Baustelle der Zukunft benötigt nicht nur leistungsfähige Geräte, sondern auch intelligente digitale Lösungen rund um den Kranbetrieb. Liebherr gibt bei der Baumaschinenmesse einen Einblick in neue Planungs- und Analysetools wie 3D-Modelle für die detaillierte Planung einer Baustelle.

Ein digitales Baustellentagebuch unterstützt dabei, die Effizienz der Baumaschine nachträglich zu analysieren. Darüber hinaus arbeitet Liebherr eigenen Angaben zufolge an Lösungen, die das Kranfahren weiter verbessern: Zum einen durch die neue intuitive Bedienoberfläche TC-OS, zum anderen durch die Tele-Operation für Turmdrehkrane. Dank der neuen Bedienoberfläche, die bereits in vielen Kranen zu finden ist, navigieren sich Kranfahrer und Servicetechniker per Touch-Display durch eine bedarfsgerechte Menüstruktur.

Mit der Tele-Operation kann der Kranfahrer das Gerät auch außerhalb der Kabine steuern. Das bietet mehr Flexibilität in der Ausgestaltung des Arbeitsplatzes, betonen die Verantwortlichen.

Im Fokus steht bei Zeppelin nach eigenen Angaben auch die Entwicklung von neuen Assistenzsystemen, die den Kranfahrer durch intelligente Sensorik und Algorithmen unterstützen und somit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit auf der Baustelle leisten.