Für kommunale Aufgaben

Neuen Elektro-Geräteträger in Empfang genommen

Bei der Übergabe (v. l.): Erich Weibel (Werkhofmitarbeiter), Markus Schüpbach (Agromont AG), Martin Kaufmann (MK Fahrzeuge GmbH), Ruedi Weiss (Stadtammann), Bruno Naef (Landmaschinenstation Eglisau AG).

Kaiserstuhl/Schweiz (ABZ). – Ende Januar 2020 haben Vertreter der Schweizer Stadt Kaiserstuhl für ihren Werkhof ein Kommunalfahrzeug der besonderen Art entgegengenommen: einen neuen, vollelektrischen Geräteträger der Marke MK-Reform Boki mit Allradlenkung und bis zu 3500 kg Nutzlast.

Nach 23 Betriebsjahren und zunehmenden Unterhaltskosten begann in Kaiserstuhl die Suche nach einem passenden Ersatz für das bisherige Kommunalfahrzeug. Ein zeitgemäßes und umweltschonendes Modell mit vollelektrischem Antrieb und damit tiefen Betriebskosten sollte es sein; eines mit ähnlicher Leistung, welches wieder viele Jahre problemlos seinen Dienst verrichtet und dazu auch die vom Vorgänger bestehenden Anbaugeräte weiterverwenden kann.

Nachdem auf dem Markt kein passendes Angebot zu finden war, entschied man sich, einem ausgereiften Serienfahrzeug den Vorrang zu geben, welches aber durch einen spezialisierten Fahrzeugbauer mit einem Elektroantrieb ausgerüstet werden sollte. Die Wahl fiel auf den schmalspurigen Reform Boki der Agromont AG und auf die mit dem Bau von Elektrofahrzeugen seit Jahren erfahrene MK Fahrzeuge GmbH aus Triengen LU. Die enge Zusammenarbeit der Unternehmen, die bereits 2014 ihren Anfang genommen hatte, war sehr erfolgreich. Der originale, dieselbetriebene Antriebsstrang des flexiblen Grundfahrzeuges wurde bereits bei der Montage weggelassen, um einem 80-Volt-Elektromotor Platz zu machen.

Von außen erkennt man bis auf das fehlende Motorengeräusch und die nicht mehr vorhandene Motorhaube hinter der Kabine nicht viel. So kann bei gleichem Radstand eine größere Brücke verwendet werden. Beim näheren Hinsehen fallen die links- und rechtsseitig am Fahrgestell montierten "Kisten" auf, welche die Akkus beherbergen. Die Elektromotoren sowie alle anderen Aggregate sind innerhalb der gesamten Länge des Rahmens platziert und so vom Gewicht her gut verteilt.

Die Motoren leisten nominal 2 x 13 kW: resp. 2 x 42 kW Peak und bieten auf jeder Achse ein Drehmoment von 3860 Nm (als Alternative gäbe es auch eine 400-Volt-Variante mit 2 x 60 kW nominal und 2 x 90 kW Peak-Leistung). Die Lenkung und die gesamte Bordhydraulik für die Anbaugeräte werden über motorgeregelte, hydraulische Konstant-Pumpen betätigt und die Scheibenbremsen funktionieren ebenfalls hydraulisch über eine elektrische Vakuumpumpe.

Die Höchstgeschwindigkeit des MK-Reform Boki-E80 mit einem Gesamtgewicht von bis 6500 kg liegt bei maximal 45 km/h, die Nutzlast bei mehr als 3 t, je nach Auf- und Anbaugerät. Die Reichweite beträgt je nach Aufbau, Jahreszeit und Wetter um die 130 km, beziehungswiese kann je nach Kundenanforderung definiert werden. Die Ladezeit beträgt je nach verwendetem System und Skalierung zwischen 2,5 bis 5,5 Stunden. Das sei für einen eintägigen Kommunaleinsatz auch bei gröberen Einsätzen mehr als genug, so der Hersteller. Darüber hinaus ist der MK-Reform Boki-E80 serienmäßig mit Systemen wie Rekuperation, BMS, Hill Holder, Thermoüberwachung ausgerüstet.

Der Fahrzeugunterhalt wird im technischen Bereich (wie Fahrwerk, Achsen, und Aufbauten) durch den Reform-Partner Landmaschinenstation Eglisau AG von Bruno Naef sichergestellt. Im Bereich Elektroantrieb zeichnet die MK Fahrzeuge GmbH verantwortlich. Sie hat mehrere Service-Techniker, die mit mobilen Werkstätten den Unterhalt vor Ort durchführen können. Für das zukünftige Recycling der Akkus übrigens hatt die MK Fahrzeuge GmbH ein "second life"-Projekt.

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