Rückbau einer Fleischfabrik

Raum für Neues schaffen

Die Spezialisten der Oettinger GmbH bauen derzeit eine alte Fleischfabrik zurück.Foto: Oettinger

Karlsruhe (ABZ). – Der Rückbau der alten Fleischfabrik in Karlsruhe-Hagsfeld mit einer Gesamtkubatur von mehr als 52 000 m³ steht derzeit für die Experten der Oettinger GmbH auf dem Programm. Die in die Jahre gekommene Fabrik diente über Jahrzehnte zur Herstellung von Fleischwaren aller Art. In einer großen Kühlhalle, unterteilt in verschiedene Kühlparzellen mit angeschlossenem Bürokomplex, wurden große Mengen von Dämmmaterialien, Hartschaum und Polystyrol verbaut. Nach der Schließung stand diese über viele Jahre leer und nahm damit den Platz für die Ausdehnung des Produktionsstandorts der Aluplast Gruppe in Karlsruhe ein. Um hier Raum für Neues zu schaffen, wurden die Experten der Oettinger Gruppe mit der Erstellung eines Rückbaukonzepts und dessen Durchführung beauftragt.

Im Zuge eines ganzheitlichen Gebäuderückbaus wurde die Arbeitssicherheit, die Abbruchtechnik und das Stoffstrommanagement in einem tragfähigen Konzept gebündelt. Um den Anforderungen gerecht zu werden, stand im ersten Schritt die fachgerechte Entkernung.

Die Demontage der Abfallfraktionen war aufgrund der bisherigen Gebäudenutzung jedoch äußerst aufwendig. Bedingt durch die Funktion als Kühlhaus mit gut isolierten Wänden fielen ca. 3000 m³ Polystyrol sowie noch einmal mehrere 100 m³ Dämmstoffe an, welche fachgerecht rückgebaut, verpackt und im Anschluss entsorgt wurden. Die Dämmmaterialien wurden aus Decken, Wänden und unter dem Estrich der Bodenplatte rückgebaut. Der Rückbau der mit Hartschaum gefüllten Sandwichelemente ebenso wie der komplett mit Polystyrol gefüllte Kühlraum dauerte allein zwei Wochen und bettete sich in die sechs Wochen andauernde Entkernung ein. Sämtliche Metalle wurden fachgerecht zurückgebaut. Die bis zu 600 mm starken Stahlträger wurden mittels einer Stahlschere SC 3600 von Atlas Copco zerkleinert und verwertet.

Der maschinelle Abbruch teilt sich in drei Bauabschnitte und wird mittels eines Hitachi Longfront ZX 350-5 und eines Cat 336 F durchgeführt. Im ersten Bauabschnitt wurden 1000 m² Gebäude und Halle mit einer Höhe von 8 m zurückgebaut, um das Baufeld zu vergrößern. Zudem war die mit Polystyrol isolierte stark armierte Bodenplatte zu wenden. Der Stahlbetonschutt wurde mittels Pulverisierer BP 3050 für den anschließenden Brechvorgang aufbereitet.

Im nächsten Bauabschnitt wird das voranstehende 8 m hohe Gebäude weiter zurückgebaut, um im neu geschaffenen Freiraum die 60 m lange und 15 m hohe Wand zu sichern, welche einerseits die Rückwand des rückzubauenden Kühlhauses bildet, andererseits allerdings auch die einzige Außenwand eines bestehenden und in Betrieb befindlichen Bürogebäudes bildet. Um einen fachgerechten Rückbau zu gewährleisten, sieht das Konzept die Stabilisierung der einzelnen Bauteile mittels Seilen und entsprechenden Verstrebungen vor. Im Anschluss werden die einzelnen Bauteile fachgerecht voneinander getrennt, wobei ein Trennschnitt über drei Etagen ausgeführt werden muss. Im Anschluss erfolgt der Abriss der noch bestehenden Seitenwände und des Dachs des Restgebäudes.

Die nun noch im Gebäude befindlichen mineralischen Abfälle werden mittels der mobilen Brecheranlage aufbereitet, um im Anschluss wieder als Tragschicht eingebaut zu werden und damit eine gute Grundlage für den Neubau zu schaffen.

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