Strabag betreibt Urban Mining
Recycling-Standort entsteht am Neusser Hafen
Neuss (ABZ). – Die Strabag AG errichtet nach eigenen Angaben am Neusser Hafen einen neuen Standort für Wertstrommanagement (WSM). Die Strabag-Direktion Nordrhein-Westfalen treibe damit das systematische Recycling mineralischer Baustoffe (Urban Mining) von beispielsweise Boden-Bauschutt-Gemische voran.

Der neue Standort am Neusser Hafen soll ressourcenschonende Wertstromkreisläufe etablieren. Foto: Strabag
Durch seine trimodale Anbindung – Hafen, Straße und Schiene – bietet der Standort nach eigenem Bekunden optimale logistische Voraussetzungen, um ressourcenschonende Wertstromkreisläufe für die regionale Bauwirtschaft zu etablieren. Der betriebseigene Anschluss an den Schiffsverkehr über den Rhein soll die Umschlagmöglichkeiten des Materials potenzieren.
Die Genehmigung für das Vorhaben hat die Strabag nach eigener Aussage im September 2024 erhalten. Nach dem Start der Bauarbeiten zu Jahresbeginn 2025 ist die Eröffnung des neuen WSM-Standorts bereits für den Sommer dieses Jahres geplant.
In der Bauphase legt das Unternehmen sein Augenmerk auf eine nachhaltige Umsetzung: Eine DGNB-Zertifizierung als Nachhaltige Baustelle wird dies dokumentieren, kündigt die Strabag an. Bei der Errichtung des neuen WSM-Standorts werde zudem gezielt Niedrigtemperaturasphalt eingesetzt. Auch im Betrieb liegt der Fokus nach eigenen Auskünften auf Ressourcenschonung und CO2-Einsparung: Geplant ist der Einsatz von elektrisch und HVO-betriebenen Maschinen. Zudem soll ein umfassendes Energiemanagementsystem implementiert werden.
Am WSM-Standort werden laut Strabag jährlich bis zu 250.000 Tonnen mineralische Bau- und Rohstoffe angenommen und systematisch aufbereitet werden. Die Materialien würden zunächst gesiebt und in zwei verschiedene Wertströme getrennt: Boden und Bauschutt. Der gesiebte Boden ist für Auffüllungsmaßnahmen vorgesehen. Der Bauschutt durchläuft weitere Aufbereitungsschritte. Ein Brecher zerkleinert ihn auf eine einheitliche Körnung, die nach chemischer Analyse als hochwertiges Recycling-Material zum Beispiel für den Straßenunterbau wiederverwendet wird, so die Strabag AG.