Kompaktklassen-Quartett

Vier Minibagger beweisen sich im Tiefbau

Polier Michael Schulz in der Kabine und Facharbeiter Anatoli Likov (l.) mit Zeppelin Gebietsverkaufsleiter Dirk Carstensen (m.).Foto: Caterpillar/Zeppelin

Lübeck (ABZ). – Nicht nur eine softe Modifikation, sondern etwas grundlegend Neues sollte die nächste Generation der Cat-Minibagger laut Unternehmen werden. Diese wurde auf der bauma in den deutschen Markt eingeführt. Inzwischen findet sich eine Reihe der Kompaktmaschinen im Einsatz auf Baustellen quer durch die Republik wieder, bspw. beim Tiefbauunternehmen Arthur Prüß. Die beiden Firmenchefs Jan Kroeker und Klaus Kämper nahmen ein Quartett der Kompakten in Form des Cat 301.8 von der Zeppelin Niederlassung Hamburg und ihrem Gebietsverkaufsleiter Dirk Carstensen in Betrieb. "Ich wusste, dass die neuen Maschinen eine gute Qualität haben und Innovationen bieten, die andere nicht vorweisen können", so Kroeker. Das Entwicklungskonzept der neuen Geräte-Generation ist darauf ausgerichtet, Anwendern Leistung, Vielseitigkeit und Sicherheit sowie max. möglichen Fahrerkomfort zu erschwinglichen Preisen zu bieten.

Polier Michael Schulz und Facharbeiter Anatoli Likov gehören zum Personal der 25 Straßenbauer und Tiefbaufacharbeiter. Zusammen bilden sie eine von acht Kolonnen und haben kürzlich einen der vier neuen Cat-Minibagger bei Arbeiten an Leitungen eines Verteilerkastens der Stadtwerke Lübeck eingesetzt, der beim Rückwärtsfahren umgefahren worden war. Solche kurzfristigen Einsätze übernimmt das Unternehmen im Zuge des Bereitschaftsdienstes 24 Std., sieben Tage die Woche, für den örtlichen Versorgungsbetrieb, sollte ein Schaden wie dieser, ein Rohrbruch oder Kabelschaden gemeldet werden. "Wir müssen dann dafür Sorge tragen, das innerhalb von einer Stunde zu beheben", so Geschäftsführer Jan Kroeker.

Sein Unternehmen ist Dienstleister in sämtlichen Teilbereichen im Tief- und Straßenbau. Dazu gehört das Verlegen von Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungen, von Entsorgungsleitungen für Schmutz- und Regenwasser, von Erdkabeln für Strom, Daten und Kommunikation sowie von Kabelleerrohren. Auch der Straßenbau und die Herstellung von Oberflächen mit Asphalt, Beton- und Natursteinpflaster sowie von Gehwegen, Plätzen und Grundstückszufahrten zählt zu den Arbeiten, die ausgeführt werden. Mit ihrem neuen Arbeitsgerät stemmen Michael Schulz und Anatoli Likov laut eigenen Angaben den Asphalt weg, heben Löcher aus, legen Leitungen frei und verfüllen schließlich alles wieder vorschriftsgemäß. Sobald die Arbeiten erledigt sind, wird der Minibagger auf einen Anhänger geladen und es geht zum nächsten Arbeitseinsatz. Zurrösen an den Laufwerksrahmen vereinfachen laut Caterpillar dabei den vorschriftsgerechten Transport des neuen Minibaggers.

"Überall da, wo kein Platz für ein großes Gerät vorhanden ist, setzen wir den Bagger ein", sagt Michael Schulz. Das Teleskoplaufwerk erleichtert das Manövrieren bei beengten Einsatzverhältnissen – die Spurweite lässt sich von 990 bis 1300 mm verstellen. Zuvor nutzten sie einen Cat 301.7, der vor drei Jahren geleast wurde. "Der Neue hat deutlich mehr Kraft", so Anatoli Likov. Das konnte auch Jan Kroeker feststellen: "Der Minibagger kann auch schon eine Rüttelplatte vom Lkw heben. Mir ist wichtig, dass der Minibagger Kraft hat und robust und stabil ist." Außerdem soll er Betonfertigteile für Regenabläufe umsetzen können. Zudem kann im Hochlöffelbetrieb gearbeitet werden, wenn es auf besondere Genauigkeit ankommt, etwa in direkter Nähe von Versorgungseinrichtungen.

Die Sicht auf den Arbeitsraum nach vorne hat sich den Mitarbeitern zufolge ebenfalls spürbar verbessert. "Man kann die Frontscheibe der Kabine runterklappen und notfalls dann nach unten schauen, wo man mit seinem Werkzeug genau ansetzen muss, um keine verlaufenden Leitungen zu beschädigen", sagen die beiden. Außerdem sitze man etwas höher, sodass man gut in den Kabelgraben schauen könne. LED-Scheinwerfer vorne und hinten verbesserten die Sichtverhältnisse zusätzlich. Die Anbringung der Zylinder oben am Ausleger bewerten sie ebenfalls positiv: "Da kann nichts so schnell kaputtgehen, insbesondere wenn wir Asphalt aufnehmen müssen. Die Konstruktion des Baggerarms ist besser."

Noch nicht ausprobiert haben sie den Tempomaten, der bei dem Cat 301.8 Standard ist. "Tempomat und Joystick-Lenkung sind vielleicht nicht immer zwingend erforderlich, aber sie vereinfachen durchaus das Arbeiten", ist Jan Kroeker überzeugt. Fahren Michael Schulz und Anatoli Likov den Minibagger, können sie jederzeit per Tastendruck von der konventionellen Hebel-/Pedallenkung auf den linken Joystick wechseln. Der rechte Joystick steuert dann den Abstützplanierschild. "Das wird definitiv von Vorteil sein, wenn man den Bagger abladen und dann eine weitere Strecke zurücklegen muss", sagt Dirk Carstensen.

Dabei geht in Lübeck nichts ohne Gummi-Laufwerk. Stahlketten würden zu viele Pflastersteine kaputt machen oder die Grasnarbe zu stark beschädigen. Der neue Minibagger besitzt ein kraftstoffsparendes Load-Sensing-Hydrauliksystem mit elektronisch geregelter Axialkolben-Verstellpumpe, deren großer Ölvolumenstrom von 66 l/min schnelle Arbeitstakte gewährleistet.

Der hohe Systemdruck gibt der Maschine hohe Grab- und Hubkräfte und starke Antriebskraft für hydraulische Anbaugeräte. Diese sind ein Hammer und ein Zweischalengreifer, für den eine Verrohrung vorliegt. Ein Schnellwechsler ermöglicht einen unkomplizierten Wechsel, ohne Hand an Bolzen anlegen zu müssen. "Die Grabtiefe ist für unsere Anforderungen ausreichend", bewerten die beiden den erzielten Wert von 2,3 m. In weniger als 5 Min. lässt sich die Fahrerkabine hochkippen, um den Zugriff auf die wichtigsten Komponenten der Hydraulik freizugeben. "Das haben wir noch nicht ausprobiert, weil es noch nicht erforderlich war, aber es ist sicher gut, wenn man im Fall einer Reparatur schnell an die Stellen rankommt", so Jan Kroeker.

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