Voller Erfolg

Zwei Kühltürme in Philippsburg sicher zu Fall gebracht

Die vorbereitenden Abbrucharbeiten bis zur Sprengung begannen mit der Beräumung von Rieselroststützen in den Kühltürmen und dem Abbruch von Wasserkanälen.

Philippsburg/Berkheim (ABZ). – Nur eine Staubwolke, die sich bereits nach wenigen Minuten wieder auflöste, und Tonnen von Stahlbeton blieben von zwei Kühltürmen auf dem Gelände eines Kraftwerks in Philippsburg zurück. Die Sprengung war erfolgreich.

Wie geplant fiel zuerst der Kühlturm des ersten Kraftwerksblocks in sich zusammen, direkt im Anschluss folgte der Kühlturm des zweiten Blocks.

Der Abbruch, den die Max Wild GmbH im Auftrag der EnBW Kernkraft GmbH in enger Zusammenarbeit mit einem Expertenteam ausführte, verlief Unternehmensangaben zufolge komplett nach Plan und jederzeit sicher. So kamen die beiden Türme – wie vorgesehen – an Ort und Stelle zu Boden.

Nur eine Staubwolke, die sich bereits nach wenigen Minuten wieder aufgelöst hatte, sowie Tonnen von Stahlbeton erinnerten kurz nach der Sprengung noch an die zwei ehemaligen Wahrzeichen auf dem Kraftwerksgelände in Philippsburg. Der Abbruch wurde durch akribisch geplante, gezielte Sprengungen im unteren Bereich der beiden Türme durchgeführt. Filmaufnahmen des Sprengabbruchs können unter www.enbw.com/kuehltuerme angeschaut werden.

Die Max Wild GmbH war bereits rund 100 Tage vor dem Sprengtermin auf dem Kraftwerksgelände im Einsatz. Die vorbereitenden Abbrucharbeiten bis zur Sprengung begannen mit der Beräumung von Rieselroststützen in den Kühltürmen und dem Abbruch von Wasserkanälen. Es folgte der Verschluss von Zu- und Ablaufbauwerken. Kurz vor dem Sprengtermin wurden dann auch die statisch genau berechneten Fall- und Vertikalschlitze in die Kühlturmschalen eingebracht.

Auftraggeber EnBW und die Max Wild GmbH haben für den Sprengabbruch ein Team aus mehreren Experten organisiert, so dass die fachliche Begleitung und Umsetzung weit über den üblichen Standard für sogenannte "Fallrichtungssprengungen" hinaus gingen.

In diesem Projekt wurde ein Großteil des im deutschsprachigen Raum verfügbaren Sachverstands für Sprengabbrüche eingesetzt. Mit großem Verantwortungsbewusstsein haben sich hier mehrere Sprengexperten mit jahrelanger Erfahrung gegenseitig beraten und kontrolliert.

Im Auftrag der Firma Max Wild führte Eduard Reisch von der Reisch Sprengtechnik GmbH die Sprengung in gewohnter Präzision als verantwortlicher Sprengmeister durch. Die Max Wild GmbH pflegt mit der Firma Reisch bereits eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das in der Kerntechnik übliche Mehr-Augen-Prinzip hat die Max Wild GmbH gut gemeistert, indem sie bei diesem Projekt neben der Firma Reisch noch einen zweiten sachverständigen Sprengmeister beauftragt hat, der die Sprengarbeiten von der Planung bis zur Ausführung begleitend prüfte.

"Wir sind mit der Planung, dem technischen Ablauf, der Zusammenarbeit und mit dem perfekten Ergebnis sehr zufrieden", blickt Max Wild, Geschäftsführer der Max Wild GmbH, zufrieden auf den Kühlturmabbruch zurück.

Bevor die Fläche, auf der die rund 152 m hohen und an der Basis rund 124 m breiten Kühltürme standen, wieder neu bebaut werden kann, werden von der Max Wild GmbH nun die Beton- und Stahlmassen vollständig zurückgebaut und aufbereitet.

Sobald das Material abschließend beprobt und zertifiziert ist, soll es der Wiederverwertung vor Ort zugeführt und für die Aufschüttung des Geländes verwendet werden.

Mit dem kontrollierten Sprengabbruch der Türme wurde ein wichtiger Grundstein für die zukünftige Energieversorgung im süddeutschen Raum gelegt, denn nach den Beräumungsarbeiten wird hier ein Gleichstrom-Umspannwerk errichtet.

Dieser Konverter wird künftig ein wichtiger Knotenpunkt im Übertragungsnetz sein, um Strom aus Erneuerbaren Energien im Süden Deutschlands nutzbar zu machen.