Kobelco bei Moosleitner

Modelle nahezu aller Leistungsklassen im Einsatz

Seit Mitte 2022 arbeitet ein Kobelco SK530LC-11 in den Gewinnungsbetrieben und auf Baustellen der deutsch-österreichischen Moosleitner-Gruppe. Der 53-Tonner mit schlankem Verstelllaufwerk führt die heute 16 Maschinen umfassende Kobelco-Flotte im Unternehmen an und wird außer im Wandkies-Direktabbau mit 1,4-Meter-Reißzahn und 2,5-Kubikmeter-Felslöffel auch im schweren Erdbau und weiteren Infrastruktur-Projekten wie Flusseintiefungen eingesetzt. Foto: Kobelco

Modelle nahezu aller Leistungsklassen arbeiten bei dem Bau- und Baustoffunternehmen – von Beginn an betreut durch den süddeutschen Kobelco-Partner EMB Baumaschinen.

Seit mehr als siebzig Jahren ist Saaldorf-Surheim nahe Freilassing Stamm- und Hauptsitz der Moosleitner-Gruppe, die heute in zweiter beziehungsweise dritter Eigentümer-Generation von Matthias und Martina Moosleitner sowie Mathias Christian Moosleitner geführt wird. Derzeit über 200 Beschäftigte arbeiten für das Unternehmen in Südbayern, im Großraum Salzburg sowie den angrenzenden österreichischen Bundesländern.

Beidseits der Grenze bilden zwei Kiesgruben, insgesamt drei Betonwerke sowie weitere in Eigenregie oder mit Partnern betriebene Steinbrüche, Recycling- und Deponie-Standorte die Roh-, Baustoff- und Umweltsparte der Gruppe. Eng damit verzahnt sind die Aktivitäten in den Bereichen Erd-, Tief- und Straßenbau sowie Abbruch: Aufgrund eines breiten Leistungsportfolios und der vielseitigen, modernen Flotte mit gruppenweit rund 120 Großmaschinen sowie Mehr als 400 Anbaugeräten und -ausrüstungen übernimmt Moosleitner in ganz Süddeutschland und Österreich Großprojekte im Infrastrukturbau oder umfangreiche Abbruchmaßnahmen mit fachgerechter Verwertung/Entsorgung aller anfallenden Massen.

Seit Mitte der Neunziger Jahre arbeiten Kobelco-Kettenbagger in der Erdbausparte von Moosleitner – bereitgestellt und betreut durch den süddeutschen Exklusivpartner EMB Baumaschinen. Nach ersten Abbruchwerkzeugen 1992 lieferte der Neukirchner Händler 1996 mit einem SK290NLC die erste Maschine an Moosleitner. Und auch nach dem europäischen Neustart des japanischen Kettenbaggerspezialisten unter eigener Flagge vor zehn Jahren blieb man in Surheim der Marke treu, betont EMB-Kundenberaterin Markéta Duchkova – selbst seit 2004 und weit über 50 gelieferten Maschinen und Ausrüstungen für Moosleitner zuständig. 

In zweiter Generation führt Matthias Moosleitner das grenzüberschreitend tätige Familienunternehmen. Foto: Kobelco

Aktuell insgesamt 16 Kobelco-Kettenbagger von 3 bis 53 t Betriebsgewicht zählt Markus Gappmaier, Leiter Baumaschinen bei Moosleitner. Eingesetzt werden die konventionellen und Kurzheck-Modelle vor allem im Erd- und Tiefbau sowie als flexible Arbeits- und Lademaschinen bei Rückbau-Maßnahmen oder in den verschiedenen Moosleitner-Werken. Wie der gesamte Gerätepark wird auch die Kobelco-Flotte regelmäßig verjüngt – zuletzt Mitte 2022 und zu Beginn vergangenen Jahres, als EMB mit den Kobelco SK140SRLC-7 und SK210LC-11, dem 53-Tonnen-Bagger Kobelco SK530LC-11 sowie zwei 27-Tonnern SK260LC-11 und SK270SRNLC- 7 insgesamt sechs Maschinen lieferte.

Umfasssender Service

Markus Gappmaier schätzt insbesondere den umfassenden Service, den EMB flächendeckend mit mehr als 20 überregionalen Servicestationen und mehr als 60 mobilen Werkstätten bietet: "Die Monteure sind alle auf Kettenbagger spezialisiert, das zahlt sich gerade im Feld aus, oder wenn es um die schnelle und exakte Abstimmung eines neuen Anbauwerkzeuges geht!" Und auch die Zuverlässigkeit der mit langfristigen Garantien ausgestatteten Kobelco-Technik überzeugt. "Über 3000 Betriebsstunden nur mit der fälligen Regelwartung bei einem Zwanzigtonner sprechen für sich", unterstreicht Gappmaier, der als Werkstattchef auch für die Verfügbarkeit der Moosleitner-Flotte verantwortlich zeichnet.

Eine hohe Verfügbarkeit setzt auch die Planung der meist von engen Zeitfenstern geprägten Moosleitner-Projekte im alpinen Verkehrswegebau voraus. So wie bei der Generalsanierung eines knapp 13 km langen Teilstückes der A10 Tauern-Autobahn mit den Tunnel Ofenauer und Hiefler sowie der Tunnelkette Werfen. Seit September 2023 übernimmt Moosleitner hier unter Federführung der Arge Östu-Stettin/Vogl.Plus die notwendigen Sanierungs- und Rückbauarbeiten an insgesamt zehn Tunnelröhren und neun Brückenbauwerken. 

Bei den bergmännischen Querschlägen, dem Fahrbahnabtrag und Anlegen neuer Leitungskanäle sowie den Brückenarbeiten fallen insgesamt rund 180.000 m³ Felsmaterial und Betonausbruch an, die vor Ort aufbereitet und zu 80 % wiederverwertet werden. Mit bis zu 25 Mitarbeitern und zwölf bis 14 Baggern sowie vielfältigen Anbaugeräten ist Moosleitner ständig vor Ort. Auf der wichtigen Nordsüdverbindung erfolgt die Sanierung in zwei Etappen: Bis Juli 2024 werden auf der gesamten Länge jeweils eine Tunnelröhre sowie eine Richtungsfahrbahn fertiggestellt – ab September bis Mitte 2025 geht es wiederum "am Stück" in die Gegenrichtung.

Weit weniger aufwändig sind die Arbeiten, die Moosleitner gemeinsam mit einem regionalen Straßenbauer derzeit "direkt vor der Haustür" ausführt. Etwa 2 km umfasst die Ortsumfahrung Neusillersdorf nahe dem Unternehmenssitz Saaldorf-Surheim. Im Erdbau arbeiten dort die beiden "Neuzugänge" Kobelco SK260LC-11 und der 27-Kurzheckbagger SK270SRLC-11, der vor Auslieferung bei EMB mit einer Trimble 3D-Steuerung ausgerüstet wurde. Bis Mai 2024 fallen an der komplett neuen Trasse rund 80.000 m³ Aushub an – die rund 60.000 m³ benötigten Unterbaumaterialien stammen direkt aus dem nur 5 km entfernten Moosleitner-Kieswerk Saaldorf.

Eigene Lkw-Flotte

Auf rund 35 ha baut das Unternehmen im "Werk 2" Wandkies ab und nimmt unbelastete Baurestmassen zur Deponierung und Wiederverwertung an. Pro Jahr werden etwa 600.000 t normierte Rohkies-Mineralstoffe und -Zuschläge sowie rund 120.000 t güteüberwachte Recycling-Baustoffe produziert, die an die Moosleitner-Betonwerke und -Baustellen sowie mit eigener Lkw-Flotte auch an regionale Abnehmer beidseits der Landesgrenze geliefert werden. Im Direktabbau bis in 26 m Höhe arbeitet seit Mitte 2022 ein Kobelco SK530LC-11. Mit 1,4-Meter-Reißzahn und 2,5-Kubikmeter-Felslöffel ersetzte der 53-Tonner einen 40-Tonnen-Bagger mit 3,5-Tonnen-Hydraulikhammer und überzeugt im Wandeinsatz mit einem niedrigen Kraftstoffverbrauch von durchschnittlich nur 43 l/h. Dank Verstelllaufwerk (2990 bis 3490 mm) ist der derzeit leistungsstärkste Moosleitner-Kobelco zudem ausreichend flexibel, um kurzfristig in anderen Werken oder auf zeitkritischen Großbaustellen eingesetzt zu werden.

Wie derzeit beim Neubau des Laufwasserkraftwerks Stegenwald an der Salzach bei Werfen, der auf insgesamt rund 6 km Flusslänge umfangreiche Wasserbaumaßnahmen erfordert. Auf Höhe der 14,3-Megawatt-Anlage (Gesamtleistung 72,8 GWh/Jahr) wird das Flussbett teilweise verlegt. Das Unterwasser nach dem Turbinenwehr wird mit schwerem Gerät um bis zu 4 m eingetieft, der anfallende Aushub zur Anhebung des Stauraums ins Oberwasser verbracht. Alle Arbeiten können nur in der winterlichen Niederwasserperiode erfolgen: Von Oktober 2023 bis März 2024 bewegt Moosleitner mit bis zu 16 Großmaschinen pro Schicht insgesamt 180.000 m³ Aushub – in einer zweiten Winterkampagne ab September 2024 folgen weitere 100.000 m³. Zusätzlich sichern die Teams mit insgesamt 50.000 t Wasserbausteinen die bestehenden und neu angelegten Böschungsbereiche.