Remanufacturing im Bereich Erdbewegung und Materialumschlagtechnik

Ressourcen schonen und CO2 einsparen

An Lösungen zur Reduktion von Emissionen arbeitet Liebherr nach eigener Aussage kontinuierlich. Dabei geht es dem Konzern um Programme und Systeme, welche die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen. Im Zuge dessen hat Liebherr das Remanufacturing-Programm ins Leben gerufen. Ziel dieses Programms ist es, gebrauchte Komponenten von Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen zu neuwertigen Teilen aufzuarbeiten. Foto: Liebherr

Als einer der größten Hersteller von Baumaschinen arbeitet Liebherr an Lösungen zur Reduktion von Emissionen entlang des gesamten Lebenszyklus seiner Maschinen. Im Rahmen des Liebherr-Remanufacturing-Programms werden gebrauchte Komponenten von Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen zu neuwertigen Teilen aufgearbeitet. Dies spart nicht nur Kosten, sondern auch wertvolle Ressourcen und Energie, wodurch der CO2-Fußabdruck verringert werden kann. Liebherr baut sein Remanufacturing-Programm nach eigenen Angaben kontinuierlich aus und bietet neben Austauschkomponenten auch weitere Ausarbeitungsstufen an.

Beim Remanufacturing-Programm werden gebrauchte Komponenten von Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen der Firmengruppe nach industriellen Standards für ein zweites Leben aufgearbeitet. Durch diesen Ansatz werden (Primär-)Rohstoffe geschont, Emissionen infolge des Abbaus eingespart und somit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die gebrauchten Liebherr-Komponenten werden an unterschiedlichen Standorten aufgearbeitet. So bereitet das Liebherr-Werk in Ettlingen unter anderem Dieselmotoren, Hydraulikkomponenten oder Getriebe auf, die Liebherr-Electronics and Drives GmbH in Lindau und Biberach beispielsweise Elektronikkomponenten.

Bei den sogenannten Austauschkomponenten erhält der Kunde aufgearbeitete Komponenten nach neuesten, technischen Standards und mit OEM-Garantie. Die Altteile werden zunächst gereinigt und befundet. Dabei werden wichtige Funktions- und Tauglichkeitsprüfungen für die Weiterverwendung vorgenommen. Um eine Neuteilqualität sicherzustellen, werden bei der Wiedermontage alle Verschleißteile getauscht und nach OEM-Prüfprotokoll getestet. Erfüllt die Komponente nicht den Vorgaben, erfolgt eine Nachbearbeitung. Nach einer abschließenden Lackierung sind die Austauschkomponenten bereit für ein neues Leben und den nächsten Einsatz. Austauschkomponenten können jederzeit über MyLiebherr oder den zuständigen Servicepartner bestellt werden. Die Liebherr-Logistikzentren sowie die lokalen ET-Lager der Liebherr-Servicepartner halten ständig aufgearbeitete Austauschkomponenten für Kunden bereit, sodass Komponenten schnell ersetzt werden können, Stillstandszeiten werden reduziert, sodass die Verfügbarkeit der Maschinen sichergestellt ist.

Austauschkomponenten sowie die Dienstleistung der Generalüberholung können Interessierte online über das MyLiebherr-Portal bestellen. Abb.: Liebherr

Durch das Remanufacturing gebrauchter Austauschkomponenten können nach Aussage des Unternehmens bis zu 75 %Rohmaterial und Energie eingespart werden. Der CO2-Fußabdruck verringert sich im Vergleich zur Neuteilfertigung um mehr als 50 %. Die CO2-Einsparung besteht im Wesentlichen durch den Erhalt massereicher Bauteile aus Werkstoffen wie Stahl und Gusseisen. Indem etwa drei Viertel der Altteile nach entsprechender Reinigung und Aufarbeitung wiederverwendet werden können, gelangen sie erst gar nicht in den Schrott. Energieintensives Wiedereinschmelzen von Altmetall, ein gewisser Anteil der Primärerzeugung von Metallen und die aufwendige Herstellung neuer Bauteile entfallen. Der Transportaufwand für die Rückführung der Altteile im Straßengüterverkehr in Bezug auf den CO2-Fußabdruck ist durch die deutliche Einsparung bei Werkstoffen und Verarbeitungsaufwand von untergeordneter Bedeutung. Neben den ökologischen Aspekten birgt das Remanufacturing-Programm auch ökonomische Vorteile, erläutert Liebherr. Je masse- und zahlreicher wiederverwendete Bauteile sind, desto größer sind auch die Kosteneinsparungen. Liebherr gibt diese direkt an seine Kunden weiter. Weitere Kosteneinsparungen für den Kunden ergeben sich wiederum durch die Zuführung seines Altteiles zum Remanufacturing-Programm. Anhand einfacher und leicht verständlicher Rücknahmekriterien kann auf der Homepage geprüft werden, ob das Altteil den Rücknahmekriterien entspricht.

Sind die Vorgaben erfüllt, erhält der Kunde eine Rückerstattung. Darüber hinaus bietet Liebherr neben seinen bekannten Austauschkomponenten auch eine Generalüberholung sowie Reparatur von Altteilen an. Bei einer Generalüberholung wird beispielsweise die Komponente des Kunden vollumfänglich aufgearbeitet. Dabei werden alle Verschleißteile getauscht und dem Kunden so seine neuwertige Komponente wieder bereitgestellt. Im Rahmen der Reparatur wird hingegen die Kundenkomponente abhängig vom Schadensbild wieder instandgesetzt. Sofern es qualitätsbedingt möglich ist, verwendet der Konzern bei der Reparatur der Komponente wiederum aufgearbeitete Reman-Einzelteile. Außerdem hat Liebherr weitere Prozessoptimierungen in seiner Remanufacturing-Organisationsstruktur vorgenommen, um zukünftig Kunden mit einer noch schnelleren und effizienteren Beratung zur Seite zu stehen.