Kompatibilität bei hydraulischen Schnellwechslern

Sollte jeder seinen eigenen Standard haben?

Mit dem SQ 70/55 haben Stefan Stockhaus (l.) und Joachim Schier von Steelwrist auf der bauma eine neue Größe vollhydraulischer Schnellwechsler präsentiert. In Kürze wird mit dem SQ 65 eine weitere Größe folgen.Foto: Weiße

Roserserg/Schweden (ABZ). – Ist es nicht schön, wenn die verschiedenen Handykabel, Ladekabel und Computerstecker nicht zusammenpassen? Für Sie als Kunde bedeutet das, jedes Mal einen anderen Adapter, ein anderes Kabel oder einen anderen Stecker zu kaufen. Und dann hat der Kunde diese Sammlung und hofft darauf, die verschiedenen Kabel irgendwann wieder benutzen zu können. Das kann man aber nur, wenn man das richtige Kabel nicht verliert. Denken Sie nur an die Zeit, die bei Terminen und Besprechungen verloren geht, um den Computer mit einem Beamer zu verbinden. Das passiert tausende Male am Tag und sorgt für beste Stimmung bei den Teilnehmern und hocheffiziente Meetings. Wichtiger aber dabei ist die Tatsache, dass Hersteller mit eigenen Steckergrößen viel Geld von ihren Kunden für diese speziellen Stecker verlangen. Das ist genau das, was die Kunden lieben – oder vielleicht doch nicht?

Was hat dieses Beispiel nun mit Baumaschinen und Baggern im Speziellen zu tun? Diejenigen unter Ihnen, die sich für Bagger und Anbaugeräte interessieren und vor einigen Wochen die bauma in München besucht haben, haben sicherlich die hitzigen Diskussionen über die Kompatibilität von vollhydraulischen Schnellwechslern mitbekommen. Seit einiger Zeit ist es offensichtlich, dass symmetrische Schnellwechsler (S-Wechsler) immer populärer werden. Zufällig ist der symmetrische Standard der einzige offene und herstellerunabhängige Standard. Nebenbei sind die Schnellwechsler kompakt, robust und leicht, was für den Fahrer vorteilhaft ist hinsichtlich Kraftstoffeffizienz und Losbrechkräften. Mindestens genauso wichtig ist aber die Tatsache, dass Werkzeuge untereinander genutzt werden können und die Anwendung immer gleich ist, was letztendlich zu einer erhöhten Sicherheit führt.

Allerdings ändern sich mit dem Eintritt von Steelwrist in den Markt für vollhydraulische Schnellwechsler möglicherweise diese Dinge. Sowohl die SQ Schnellwechsler von Steelwrist als auch andere marktführende Systeme basieren auf dem offenen symmetrischen Standard und an dieser Stelle treffen nun zwei Standpunkte aufeinander. Über die Einbindung von Händlern in spezifische Programme wird versucht, die Verwendung von symmetrischen vollhydraulischen Schnellwechslern von verschiedenen Herstellern zu unterbinden. Es sollen ausschließlich "markenreine" Systeme betrieben werden dürfen. Zudem werden durch die Einführung von technischen und vom symmetrischen Standard abweichenden Änderungen Kunden an eine herstellerspezifische Lösung gebunden.

Die Tatsache, dass heute bereits viele Kunden kontinuierlich zwischen SQ Produkten und Wettbewerbsprodukten wechseln, scheint dabei keine große Rolle zu spielen, da der Hintergrund offensichtlich weniger technischer als vielmehr politischer Natur ist. Wir bei Steelwrist sind absolut davon überzeugt, dass kein Kunde auf Gedeih und Verderb auf ein System angewiesen und davon abhängig sein möchte und was es ihm unmöglich macht, jemals den Lieferanten zu wechseln.

Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass ein Grund für den Markterfolg der symmetrischen Schnellwechsler darin liegt, dass die Schnittstelle genau definiert und standardisiert ist und darin, dass der Standard "offen" ist. Die Alternative zu "abschotten" ist "offen" und wir wissen, dass es in Zukunft weitere Hersteller geben wird, die auf die "offene" Variante und damit auf übergreifende Kompatibilität setzen werden.

Unser Ansatz geht in die Richtung, einen genau definierten Standard zu etablieren, der die hydraulische und elektrische Schnittstelle mit einschließt. Aus diesem Grund laden wir Hersteller von Schnellwechslern, die über eine vollhydraulische Variante nachdenken, zu uns ein, da wir eine herstellerübergreifende Öffnung der Schnittstelle planen. Letztendlich sind wir davon überzeugt, dass offene Standards die größten Vorteile für Anwender und Eigentümer von Baggern bringen. Wichtig ist jetzt, die Kunden über die Situation zu informieren, damit sie eine bewusste Entscheidung treffen können. Abschotten oder öffnen – es ist Ihre Entscheidung.

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