Hydrema-Erlebnistage 2023

Vollelektrischer Dumper DT6 meistert "Marterstrecke"

Das Hydrema-Team in Weimar (v. l.): Thomas Heinrichs (Werkstattleiter), Arnold Schuh, Rico Zartmann, Oliver Pape (Regionalleiter), Martin Werthenbach (Vertriebsleiter), Mario Haun (Serviceleiter) und Dominik Meinecke (Regionalleiter). Foto: Alexandra Westermann

Vertriebsleiter Martin Werthenbach erläuterte die Gründe für die Entwicklung dieser Maschine: "Saubere Luft, sauberes Wasser und Energie aus Wind und Sonnenkraft waren die Motivationen, die zur Entwicklung dieses voll-elektrischen Dumpers geführt haben. Ziel dieser Entwicklung war es einen Dumper zu liefern, der genauso robust und voll geländegängig ist, wie die großen Hydrema-Maschinen, aber eben mit Null Emission." Mit dem steigenden Umweltbewusstsein und der Forderung nach genereller CO2-Reduktion könne dieser Muldenkipper eine wichtige Rolle im grünen Wandel spielen. Da die Präsentation im Rahmen der Hydrema-Erlebnistage 2023 stattfand, konnte der DT6 sein Können nach der Ausfahrt auf der "Marterstrecke" unter Beweis stellen. Souverän meisterte er die Vertiefungen, die zum Teil einseitig in den Boden eingelassen waren und so das Chassis in seiner Verwindungssteifigkeit und die Radfedern in ihrer Ausgleichsfähigkeit prüften. Auch der hohe Berg mit dem Wassertümpel war kein Problem für den Elektrodumper.

Erstmalig vorgestellt wurde der DT6 auf der vergangenen bauma und stieß dort auf großes Interesse. Dazu der Vertriebsleiter: "Wir haben auf der bauma zwei Maschinen verkauft. Eine geht an die Firma Fischer & Schweiger und an die Firma Manske. Fischer & Schweiger hat ihren DT6 schon vermietet für ein großes Tunnelbauprojekt. Ein großer Bauunternehmer, der schon seit Langem auf so eine Maschine gewartet hat."

 

Die "Marterstecke" meisterte der DT6 mit Bravour. Foto: Alexandra Westermann

Weitere Händler aus aller Welt zeigten sich begeistert von dem Dumper. "Wir betreuen auch Händler in Australien und Neuseeland. Die sind sehr begeisterte Anwender unserer Maschinen. Da haben wir ein paar große Vermieter, die mit großem Stolz über unsere Maschinen berichten."

Der E-Dumper behält, so der Vertriebsleiter, alle Eigenschaften eines Hydrema-Dumpers, die da sind Geländetauglichkeit, Kompaktheit, Knicklenkung, gute Sicht, niedriger Einstieg, niedriger Bodendruck und Multi-Tip-Steuerung für die Drehmulde. Werthenbach weiter: "Dank dem vollelektrischen ZF-e-trac-Antriebsstrang ist der Geräuschpegel sehr niedrig. Die 90-Volt-Lithium-Ionen-Batterie sorgt für eine Einsatzzeit von acht Stunden, wobei in der Pause kurz nachgeladen wird. Die Batterielebensdauer wird mit acht bis zehn Jahre angegeben. Die Maschine ist auch rein optisch sehr attraktiv und spiegelt ihre Kraft wieder, die sie im Gelände entwickeln soll. Immerhin 5,5 Tonnen Nutzlast, hervorragende 50 Prozent Steigungsfähigkeit und 3,5 Kubikmeter Ladevolumen sprechen für diese nur 2,56 Meter hohe und 2,18 Meter breite Maschine." Unterm Strich sei der DT6 keine reine Straßenmaschine, sondern eine echte Baumaschine, die neben der Straße auch das schwere Gelände meistern könne. Mit dem Typ2-Verbindungsstecker, oder dem CCE-32A-Stecker werden die integrierten Schnellladegeräte mit dem notwendigen Strom versorgt. Somit kann der DT6 auch mit einem herkömmlichen Pkw-Lade-Stecker zum Ladevorgang angeschlossen werden.

Erste Maschine geht nach Skandinavien

Die erste offizielle verkaufte Maschine geht nach Skandinavien. Skandinavien ist laut Werthenbach ein ganz besonders interessanter Markt was E-Mobiität betrifft. Man denke an Norwegen, wo per Vorgabe ausgeschrieben wird, dass die alle Maschinen E-Antrieb haben müssen. Jan Werner Jensen, der Direktor der Hydrema Group, der mit seiner Frau Lorna zu diesem Event angereist war, ergänzt: "Der DT6 ist eine vollständig emissionsfreie grüne Maschine, die die Anforderungen für die Arbeit an Null-Emissions-Standorten, Null-Emissions-Zonen in Städten, Innenarbeiten und Tunneln erfüllt."

Neben diesem Highlight standen auch die anderen Hydrema-Maschinen im Blickpunkt der Erlebnistage, wie der durch das neue Bedienpult aufgewerteten MX-Citybagger. Auch der kräftige Hub des 8-Tonnen-Gewichtes aus dem professionell mit Verbau abgesichertem Erdloch war erneut ein Hingucker für die Besucher. Während der Hydrema-Erlebnistage konnten sich Kunden in einem Zeitraum von zwei Wochen anmelden, um ganz entspannt die Maschinentechnik von Hydrema ausgiebig zu testen. Kein "Darf ich auch mal" sollte den angemeldeten Kunden stören und er sollte gleichzeitig die Möglichkeit haben, den Unterschied zwischen den einzelnen Modellen genau zu erleben, erläuterte der Vertriebsleiter. Dabei standen nicht nur normale Arbeitswerkzeuge zur Verfügung, sondern auch verschiedene Sieb- und Brechlöffel, sowie Betonschweren, Fräsen und Hämmer, aber auch ein Anbausaugbagger und mehrere Anbauverdichter. Zwei Maschinen waren auch mit Tiltrotatoren ausgestattet, denn schließlich ist von Hydrema die Effizienz des City-Baggers im Einsatz mit dem Tiltrotator mehrfach in verschiedenen Veröffentlichungen gelobt worden. Neben dem Engcon-Tiltrotaor stand auch der Highflow-Tiltrotator von OilQuick zur Verfügung, der als Direktanbau vom Hersteller die verbriefte Erlaubnis für den Hammer- und Fräsen-Einsatz hat. Waren es an den Tagen zuvor rund 20 Kunden, die sich die Gelegenheit nicht nehmen ließen, haben sich in der zweiten Woche rund 30 Kunden angemeldet. Sogar Kunden aus dem Ausland waren vor Ort.

Anlässlich der Hydrema-Erlebnistage war es möglich, einen Blick in die Produktionshalle zu werfen. Foto: Alexandra Westermann

Diese hatte auch die Gelegenheit einen Blick in die Produktion zu werfen. Im Hydrema-Werk in Weimar spielen die Dumper die Hauptrolle, denn sowohl die 912er-Baureihe, als auch die 922er-Baureihe werden in Weimar gefertigt. Ergänzend baut Hydrema die Kabinen für diese beiden Dumper sowie für die Baggerlader-Baureihe, die in Dänemark gefertigt wird. Aufgrund der Produktionserhöhung, man spricht von rund 1000 Maschinen, die insgesamt gefertigt werden, wurden zahlreiche Optimierungsverfahren in der Produktion umgesetzt. "Wir haben nicht nur die Produktionszahlen hochgefahren, sondern sogar eine zweite Linie in Dänemark für die 912er-Reihe aufgemacht. Auch die Endmontage der für die dänische Produktion benötigten Kabinen wird jetzt in Dänemark vorgenommen. Zahlreiche Investitionen in Form von neuen Laser- und Schweißroboter wurden daher in der Produktion getätigt. Ich habe mich sehr gefreut den Pressevertretern auch einen Blick in die Endmontage zu gewähren. Wir haben bereits Aufträge zur Lieferung in Q2/Q3 für das nächste Jahr für unsere Produktion in Weimar angenommen", erzählt der Vertriebsleiter stolz und ergänzt, dass jede Maschine, die bereits vor dem Tor steht, einen festen Kunden hat, der auf sie wartet.

"Wir liefern von hier aus in viele Länder – natürlich in die Länder, in denen wir selbst mit Niederlassungen vertreten sind, wie USA, England oder unsere Skandinavischen Betriebe, aber auch nach Frankreich, Australien und Neuseeland, wo große Mietketten in den Medien sehr deutlich ihre Begeisterung über unsere Maschinen zeigen." Die Alleinstellungsmerkmale der Maschinen seien vielfältig. Der 912GS ist zum Beispiel der einzige Dumper, der seine volle Nutzlast von 10 Tonnen auf der Straße fahren darf und der 922 darf leer uneingeschränkt über die Straße fahren.

 

Mulde im Rücken

Der 707G ist der einzige Dumper seine Klasse – in der 7-Tonnen-Klasse – der als vollwertiger Muldenkipper mit Fahrtrichtung Kabine und der Mulde im Rücken gebaut ist. Nicht etwa eine umgebaute Baustellenkipper – Variante mit umgedrehter Kabine, oder einem integriertem Drehsitz, sondern ein vollgeländegängiger Muldenkipper mit niedrigem Schwerpunkt und zentralem Knickgelenk. Immerhin dreht diese Maschine innerhalb von 5 Metern. Und auch der DT6 verfügt serienmäßig über die Drehmulde mit Autobody-Return-Funktion. Der Fahrer blickt in Fahrtrichtung und die Mulde senkt sich automatisch von der seitlich ausgekippten Position wieder zurück in die Grundposition. Und alle Dumper sind bekannt dafür, dass sie sich auch von schwerstem Gelände nicht aufhalten lassen, erläuterte Werthenbach. "Wir haben die Veranstaltung bewusst um den 17. Juni gewählt, denn das war auch das 125-jährige Jubiläum des Industriegebietes Kromsdorfer Straße. Vor 125 Jahren wurde mit der Gründung der Waggonfabrik Weimar, dem Weimar-Werk, der Grundstein für den heutigen Wirtschaftsstandort Kromsdorfer Straße gelegt. Die dort ansässigen Unternehmen haben zum Tag der offenen Tür geladen und da durften eine Baumaschinen-Ausstellung, sowie ein Werksrundgang bei Hydrema nicht fehlen", erklärte Werthenbach.

Insgesamt teilten rund 150 Gäste den Moment der ersten Ausfahrt und sahen zum ersten Mal den DT6 nicht nur im Einsatz, sondern auch zum ersten Mal in seiner serienmäßigen Lackierung.

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